Neue SPD-Spitze in Frankfurt: „Wir wollen höhere Quoten für geförderten Wohnungsbau“
Frankfurter Rundschau
Ina Hartwig und Kolja Müller sprechen im FR-Interview über ihre Arbeit als SPD-Doppelspitze, Probleme, die Stammwählerschaft zu mobilisieren und die Koalition im Römer
Frankfurt - Die Frankfurter SPD hat sich bei ihrem Jahresparteitag am Freitagabend und am Samstag (13. Mai) in Sossenheim neu aufgestellt. Fast zehn Jahre hatte Mike Josef, der am Donnerstagabend sein Amt als Frankfurter Oberbürgermeister antrat, den Unterbezirk geführt. Als Nachfolge wählten die Delegierten eine Doppelspitze: die Kulturdezernentin Ina Hartwig (59) und Kolja Müller (43), Projektleiter bei der städtischen Verkehrsgesellschaft. Hartwig erhielt 85, Müller 81 Prozent der Delegiertenstimmen. Die bisher stellvertretenden Vorsitzenden führten die Partei seit November bereits kommissarisch.
Frau Hartwig, Herr Müller, Sie bilden die erste Doppelspitze in der Geschichte der Frankfurter SPD. Haben Sie nur nicht gegeneinander antreten wollen?
Ina Hartwig: Die Doppelspitze ist absolut zeitgemäß, schon weil sie ermöglicht, dass ein Mann und eine Frau paritätisch vertreten sind. Wir ergänzen uns darüber hinaus sehr gut. Wir haben unterschiedliche Schwerpunkte und Qualifikationen, die wir zum Wohle der Partei nutzen können.
Inwiefern ergänzen Sie sich gut?
Kolja Müller: Ina Hartwig bringt die Erfahrung erfolgreicher Regierungsarbeit ein und deckt etwa den kulturpolitischen Teil ab. Ich will mich unter anderem den Themen Mobilität und Wirtschaft zuwenden. Unser Anspruch ist es, Volkspartei zu sein und die volle Themenpalette abzubilden. Deshalb ist es wichtig, dass wir auch personell ein breites Angebot machen.