Neue Corona-Variante breitet sich rasant aus: Gibt „Eris“ Anlass zur Sorge?
Frankfurter Rundschau
Corona-Variante „Eris“ – oder EG.5 zeigt eine auffällige Mutation. Noch ist unklar, wie gefährlich die Omikron-Subvariante ist.
Genf – Ausgerechnet vor dem Herbst taucht Corona in Form von EG.5 oder auch genannt „Eris“ in den Schlagzeilen wieder auf. Der Spitzname „Eris“ – benannte nach der griechischen Göttin des Chaos, Streits und der Zwietracht – klingt dramatisch. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) stufte am Mittwoch (9. August 2023) EG.5 in die Kategorie als „Virusvarianten von Interesse“ hoch. Was bedeutet das? Ein kurzer Überblick:
Das Virus Sars-CoV-2 hat sich im Laufe der Zeit weiterentwickelt und mutiert. Verschiedenste Varianten sind inzwischen entstanden. EG.5 ist eine davon. EG.5 stammt von der Coronavirusstamm Omikron – speziell von der XBB-Familie ab. Allerdings besitzt der neue Abkömmling eine zusätzliche Spike-Mutation, genannt F456L. Dieser kleine Unterschied ermöglicht es dem Virus wahrscheinlich, eine erworbene Immunität in unserem Körper von einer früheren Coronainfektion oder Impfung auszutricksen.
Virologe und Wissenschaftler Stuart Turville von der University of New South Wales in Sydney (Australien) bezeichnete die Variante EG.5 als „ein bisschen schlüpfriger und ausweichender für bereits vorhandene Antikörper“, wie das australische Nachrichtenportal abc.net.au berichtet. „Es hat also einen kleinen Vorteil“, so Corona-Experte Turvill. Es bedeute, dass „Eris“ infektiöser sei als andere Varianten, einschließlich Omikron.
Ob EG.5 tatsächlich seinem Spitznamen „Eris“ gerecht wird, bezweifeln Forscherinnen und Forscher im Augenblick. Nach Ansicht der WHO stellt die Variante keine besondere Gefahr dar: „Auf der Grundlage der vorliegenden Erkenntnisse wird das von EG.5 ausgehende Risiko für die öffentliche Gesundheit auf globaler Ebene als gering eingeschätzt.“ Weiter teilt die WHO mit: „Aufgrund seiner Eigenschaften kann sich EG.5 weltweit ausbreiten und in bestimmten Fällen zu einem Anstieg führen.“ Laut WHO-Corona-Expertin Maria Van Kerkhove sind bei EG.5 zwar keine schwereren Krankheitsverläufe, aber ein geringerer Impfschutz als bei anderen Virusvarianten beobachtet worden.
„Eris“-Fälle sind in vielen Ländern gestiegen. In China, den USA und Großbritannien nimmt der Anteil der Subvariante stetig zu. Aber auch auf der Urlaubsinsel Mallorca schnellen die Infektionszahlen in die Höhe.