Nach Attentat auf David Amess: Innenministerin kündigt Reformen an
Frankfurter Rundschau
In Großbritannien wird der Tory-Abgeordnete David Amess Opfer eines Messerangriffs. Nach dem schrecklichen Attentat wollen Labour und Liberale auf die Nachwahl verzichten.
+++ 15.30 Uhr: Nach dem tödlichen Messerangriff auf den Tory-Abgeordneten David Amess in der südenglischen Grafschaft Essex sollen neue Sicherheitsvorkehrungen für Parlamentsmitglieder in Kraft treten. Das erklärte Großbritanniens Innenministerin Priti Patel gegenüber dem Fernsehsender Sky News. Eine neue Regel besagt, dass alle Parlamentarier:innen zu jeder Zeit die Polizei über ihre Aufenthaltsorte informieren sollen.
Auch ein besserer Schutz der Abgeordnetensprechstunden werde „derzeit in Betracht gezogen“, sagte Patel. Der konservative Unterhaus-Abgeordnete Amess war am Freitag von einem mutmaßlichen Islamisten bei einer solchen Sprechstunde in einer Kirche in der Stadt Leigh-on-Sea östlich von London erstochen worden. Einige Vor-Ort-Termine von Politiker:innen, die nach dem Mord an Amess stattfanden, sollen Berichten des Daily Telegraph zufolge bereits unter Polizeischutz stattgefunden haben.
Update von Sonntag, 17.10.2021, 12.01 Uhr: Das Attentat auf den Abgeordneten David Amess in Großbritannien hatte weltweit für Bestürzung gesorgt. Nun scheint es auch politische Folgen nach sich zu ziehen. Die Labour-Partei und die Liberaldemokraten wollen nun auf Kandidaten zur Nachwahl im Wahlbezirk des getöteten Tory-Abgeordneten verzichten, wie die Agentur PA berichtet. Der Konservative David Amess wurde am Freitag während einer Bürgersprechstunde in seinem Wahlkreis in dem Ort Leigh-on-Sea in der Grafschaft Essex von einem Angreifer erstochen.