Myanmar: Desertierte Soldaten berichten über das Innenleben der Armee
DW
Myanmars mächtiges Militär kontrolliert das Leben seiner Soldaten umfassend. Deserteure zahlen einen hohen Preis. Die DW sprach mit drei Männern auf der Flucht.
Als seine Kameraden auf unbewaffnete Zivilisten, sogar Kinder, schossen, da wusste der junge Soldat: Er konnte der Armee nicht länger dienen – auch wenn das hieß, seine Familie zurückzulassen, sich nicht einmal von ihr zu verabschieden, aus Angst, sie sonst zu gefährden. Die Flucht führte den Leutnant über kleine Straßen und Pfade - erst mit dem Motorrad und dann zu Fuß. Dorfbewohnern halfen ihm über die Grenze. Er ist einer von drei Überläufern, mit denen die DW in den letzten Wochen im intensiven Kontakt stand. Fast täglich wurden Text-, Audio- und Video-Nachrichten über Messenger-Apps ausgetauscht, wenn das Internet es zuließ. Dazu einzelne Telefonate. Der junge Leutnant hält sich in Indien versteckt. Die anderen zwei, beide hochrangige Offiziere, sind in Myanmar untergetaucht und ziehen von einem Unterschlupf zum nächsten.More Related News