Mit Vollgas in die Klimakrise: Emissionen steigen
Frankfurter Rundschau
Die G20-Staaten sind weit entfernt vom 1,5 Grad-Kurs. Emissionen steigen mit der Corona-Erholung wieder an.
Glasgow - Die G 20-Staaten spielen eine Schlüsselrolle beim Klimaschutz. Denn die in dieser Gruppe zusammengefassten 19 Industrie- und Schwellenländer plus die EU sind für gut 75 Prozent der globalen Emissionen verantwortlich. Ein Report zum Klimagipfel in Glasgow, der in gut zwei Wochen beginnt, zeichnet nun ein besorgniserregendes Bild. Die Fortschritte seien insgesamt viel zu klein, um das 1,5 Grad-Limit des Pariser Klimaabkommens einzuhalten. Zudem habe sich die Lage mit Abflauen der Corona-Pandemie sogar noch verschlimmert. Der CO2-Ausstoß wächst, statt zu sinken.
Der „Climate Transparency-Report“ analysiert jährlich den Fortschritt der G 20 auf dem Weg zur Klimaneutralität. Die neue Ausgabe zeigt nun: Die Erwartung aus dem vorigen Jahr, der Corona-Einschnitt könne eine Trendwende auslösen, hat sich nicht erfüllt. Die Emissionen steigen nach dem Rückgang 2020, der im Schnitt sechs Prozent betrug, überall wieder an und drohen zum Teil die Werte von 2019 sogar zu übertreffen. Zudem ist nur ein Bruchteil der Corona-Wiederaufbauhilfen in nachhaltige Bereiche investiert worden, nämlich 0,3 von 1,8 Billionen US-Dollar.
Die Schwellenländer Argentinien, China, Indien und Indonesien werden den Prognosen zufolge schon in diesem Jahr die Vorkrisen-Emissionen von 2019 wieder übertreffen. Das ist besonders bedenklich, da mit China und Indien die Nummern eins und drei der größten globalen Einheizer darunter sind.