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Mehr als 20 Tote bei Gefechten in Kolumbien

Mehr als 20 Tote bei Gefechten in Kolumbien

DW
Tuesday, January 04, 2022 09:55:08 AM UTC

In Kolumbien kämpfen bewaffnete Milizen wieder - diesmal aber gegeneinander. Bei Auseinandersetzungen zwischen der marxistischen Guerilla ELN und der FARC-Guerilla sind mehr als 20 Menschen getötet worden.

Die Schießereien ereigneten sich im Grenzgebiet zu Venezuela in der nordöstlichen Region Arauca, wie Vize-Verteidigungsminister Jairo García mitteilte. Unter den Toten seien auch vier Venezolaner, sagte Verteidigungsminister Diego Molano. Unklar blieb zunächst, ob bei den Gefechten auch Zivilisten getötet wurden.

Kolumbiens rechtsgerichteter Präsident Iván Duque bezeichnete die "durchlässige Grenze" mit Venezuela als Ursache der jüngsten Kämpfe. Dem linksgerichteten venezolanischen Staatschef Nicolás Maduro warf Duque vor, illegalen bewaffneten Gruppen Freiraum und Schutz zu gewähren. Der Konflikt zwischen der ELN und den ehemaligen FARC-Guerilleros sei auf venezolanischem Gebiet ausgebrochen und habe sich nach Arauca ausgeweitet, sagte Molano.

Die Nationale Befreiungsarmee (ELN) verfügt über rund 2500 Kämpfer. Im Gegensatz zu den vormals deutlich größeren Revolutionären Streitkräften Kolumbiens (FARC) hat die ELN dem bewaffneten Kampf nicht abgeschworen. Der jahrzehntelange Krieg zwischen der FARC und dem kolumbianischen Staat war Ende 2016 mit einem Friedensabkommen beendet worden. In der Folge wurden in dem südamerikanischen Land rund 7000 FARC-Kämpfer entwaffnet, die Miliz wandelte sich in eine politische Partei um. 

Ein Teil der FARC-Mitglieder verweigerte sich aber dem Abkommen und kämpft seither gegen andere Rebellen und rechtsgerichtete paramilitärische Gruppen um die Vorherrschaft im Drogenhandel und im illegalen Bergbau. Friedensgespräche mit der ELN brach die Regierung nach einem Bombenanschlag der Guerillaorganisation auf eine Polizeiakademie in Bogotá Anfang 2019 ab.

nob/kle (dpa, afp, rtr)

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