Max Mutzke und das LJJO: Der Schwarzwald: ein hessischer Staatsforst?
Frankfurter Rundschau
Max Mutzke und das Landes-Jugend-Jazzorchester feiern im Kurpark Wiesbaden 75 Jahre Hessen.
Man hätte es ja ahnen können. Juli 2018 bei den Burgfestspielen Dreieichenhain zum Beispiel. Damals holte Max Mutzke sich eine hessische Institution mit auf die Bühne: Henni Nachtsheim und Gerd Knebel, alias die Zwei von „Badesalz“. Was die waschechten Hessen und er, der adoptierte, da zusammen sungen, „Der Äppler und der Handkäs“ nämlich und „ihre Freundin, die heißt Grie Soß“, war mit Sicherheit nie zuvor so soulig, mit solch artistischem Falsetto und opernhaften Appoggiaturen intoniert worden wie vom heute 40-jährigen Maximilian Nepomuk Mutzke, vierzehn Jahre nach seinem Auftritt beim Eurovision Song Contest in Istanbul. Nun also wieder, aber im Wiesbadener Kurpark: Nachkriegs-Hessen zelebrierte seine 75 Lenze beim Rheingau-Musik-Festival, indem es sich zur Staatsfeier mit Ministerpräsident Bouffier als morgendliche Frischzellenkur das klasse aufgelegte Landes-Jugend-Jazzorchester (LJJO) herbestellte. Wer kommt da, zum Wohl und Segen Hessens, hinzu und lässt sich featuren? Max Mutzke natürlich: mit Wolfgang Diefenbach am Dirigierstab, wenn er einen bräuchte. Zehn programmierte Songs und einige Zugaben später ist der Status des LJJO als Nachwuchs-Aushängeschild gesichert. Max Mutzke hat’s nach langer Covid-Live-Pause immer noch drauf und wurde, nomen est omen, vermutlich schon mit Hut geboren. Vom frühen Stand der Stefan-Raab-Kreatur zwischen Guildo Horn und Lenas „Satellite“ hat sich der talentierte Sänger, der auch Songs schreiben kann, allemal klar emanzipiert.More Related News