Münchens Mut
Die Welt
Die Münchner haben überraschend klar für eine Olympia-Bewerbung gestimmt. Ein Zeichen des Aufbruchs; mutig und optimistisch. Richtig so. Wer sich raushält, ist am Ende Teil des Problems und nicht der Lösung.
Die Münchner haben überraschend klar für eine Olympia-Bewerbung gestimmt. Ein Zeichen des Aufbruchs; mutig und optimistisch. Richtig so. Wer sich raushält, ist am Ende Teil des Problems und nicht der Lösung. München hat nicht nur „ja“ gesagt zu einer Bewerbung um Olympische und Paralympische Spiele 2036, 2040 oder 2044. Die Bürger der Stadt taten dies bei dem Volksentscheid überraschend deutlich mit mehr als 66 Prozent Zustimmung und insgesamt bei einer Rekordbeteiligung von 42 Prozent, die unabhängig vom Ergebnis selbst ein Erfolg ist. Das ist ein beachtlicher Stimmungswechsel zu 2013, als München und die Region in vier Bürgerentscheiden die Olympischen Winterspiele 2022 mehrheitlich ablehnten und die Ambitionen damit im Keim erstickten – auch, weil sich die Befürworter damals zu sicher waren. Nun ist es ein klares und auch bemerkenswertes Signal für die große Sache. Dass sich München deutlich für die Austragung Olympischer und Paralympischer Spiele ausgesprochen hat – gegen viele Kritiker und Bedenkenträger – ist mutig und optimistisch. In Zeiten, in denen der Pessimismus oft Oberhand gewinnt, in denen nicht selten erst das Negative gesehen wird und alles überlagert, durchaus bemerkenswert. Und ja, es ist ein Zeichen des Aufbruchs. Und ein olympisches Lebenszeichen, an dem die Spiele 2024 von Paris einen großen Anteil haben dürften. Denn Frankreich hat gezeigt, wie Olympische Spiele sein können, hat die dahinsiechende Idee neu belebt und mit Inhalt gefüllt. Das bedeutet gleichwohl nicht, dass die Kritiker alle im Unrecht und Bedenken nicht gerechtfertigt sind. Was jetzt für München folgt, ist ein langer Lauf: zur nationalen Entscheidung Ende 2026 um den tatsächlichen Bewerber. Und dann für die auserwählte Stadt bis zum finalen IOC-Entscheid.
