Li Quiang wird Chinas neuer Regierungschef
n-tv
Li Qiang ist neuer Ministerpräsident von China. Der vormalige Parteisekretär in Shanghai hat einen Ruf als wirtschaftsfreundlicher Pragmatiker und gilt als enger Vertrauter von Präsident Xi Jinping. Dieser nutzt den Volkskongress, um seine Macht weiter auszubauen.
Der chinesische Volkskongress hat Li Qiang zum neuen Ministerpräsidenten Chinas gewählt. Die knapp 3000 handverlesenen Delegierten stimmten auf ihrer laufenden Jahrestagung in der Großen Halle des Volkes erwartungsgemäß mit überwältigender Mehrheit für den 63-Jährigen. Li Qiang folgt auf Li Keqiang, der nach zehn Jahren aus dem Amt scheidet.
Vor allem für die Wirtschaft ist das Amt von großer Bedeutung. Denn während der Präsident in China für das große Ganze zuständig ist, obliegt die konkrete Wirtschaftsplanung traditionell eher dem Premier. Doch diese Aufteilung hat unter Xi Jinping stark gelitten. Er hat Li Keqiang deutlich weniger Spielraum gelassen und die Macht - wie auch in anderen Bereichen - bei sich konzentriert.
Während der frühere Premier einem anderen politischen Lager angehörte, gilt Li Qiang als enger Vertrauter des Präsidenten, der ihn im vergangenen Oktober zum hochrangigen Mitglied des Politbüros ernannte. Bereits 2007 arbeitete er erstmals direkt unter Xi Jinping, als dieser noch Parteichef der wichtigen Provinz Zhejiang war.