Lernen während der Corona-Pandemie: Große Unterschiede zwischen Jungen und Mädchen
Frankfurter Rundschau
Durch Distanzunterricht und Online-Angebote während der Schulschließungen in der Corona-Pandemie haben Jungen stärke Lerneinbußen erfahren.
Frankfurt – Schüler haben in der Corona-Pandemie durch Schulschließungen und Homeschooling stärkere Lerneinbußen erfahren als Schülerinnen. Das zeigt eine Studie der Pädagogischen Psychologie an der Goethe-Universität in Frankfurt. Die Studie wurde bereits im Frühsommer 2021 veröffentlicht. Nun haben die Verfasser der Studie ein Beratungsangebot für Jugendliche entwickelt.
Im Rahmen der Studie wurden Detailauswertungen weltweiter Studien über die Auswirkungen der Coronabedingten Schulschließungen untersucht. Darin wurden die Leistungen und Kompetenzen von Schüler:innen berechnet. Das Ergebnis: Mädchen profitieren vom Online-Unterricht mehr als ihre gleichaltrigen Mitschüler. Jungen seien demnach weniger in der Lage gewesen, ihr Lernen zu strukturieren, wodurch sich die Lernzeit drastisch reduzierte.
„Bildungsbenachteiligungen gab es vor und während der Pandemie. Und es wird sie auch danach geben“, sagt Dr. Thomas Dreisörner, der einer der Verfasser der Studie ist. „Die Pandemie hat aber wieder einmal wie unter einem Brennglas gezeigt, wo Kinder und Jugendliche besonders gefährdet sind. Es ist jetzt an der Zeit, mit wissenschaftlich fundierten Angeboten diese Bildungsbenachteiligungen zu kompensieren.“