Lazarus-Phänomen beschäftigt seit Jahrhunderten
n-tv
Wenn ein Mensch stirbt, zeigt er mehrere Todeszeichen. Auch das Herz hört auf zu schlagen. In Ausnahmefällen fängt es aber nach einer gewissen Zeit wieder an, zu schlagen. Aus diesem Grund seien die ersten 20 Minuten nach einem Herzstillstand so wichtig, betont ein Fachmann.
Es ist eine gruselige Vorstellung: Man wird zunächst für tot erklärt, um dann kurze Zeit später auf dem Obduktionstisch wieder aufzuwachen. Das sogenannte Lazarus-Phänomen kommt zwar so gut wie nie vor - ganz selten aber eben doch. Benannt ist es nach dem biblischen Lazarus, der von Jesus von den Toten auferweckt worden sein soll.
Das Phänomen kann bei Menschen mit Herz-Kreislauf-Stillstand eintreten, die nach erfolglosen notfallmedizinischen Maßnahmen anhand von unsicheren Todeszeichen - Abkühlung des Körpers, Leichenblässe, Puls nicht mehr nachweisbar - und einer Nulllinie im Elektrokardiogramm (EKG) für klinisch tot erklärt wurden - und deren Kreislauf und Atmung plötzlich wieder einsetzen.
Bei dem extrem seltenen Phänomen müsse "das Herz über einige Zeit stillgestanden haben", erläutert Klaus Püschel, Institutsdirektor am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE). In Ausnahmefällen könne es aber trotzdem wieder anfangen zu schlagen.