Lügen für den Wahlsieg: Rudy Giuliani stachelte Donald Trump auf
Frankfurter Rundschau
Donald Trump oder Joe Biden? Die Frage war lange umstritten. Schon in der Wahlnacht drängte Rudy Giuliani darauf, Nägel mit Köpfen zu machen – egal wie.
Washington, D.C. - Es war genau das Szenario, das viele vorher befürchtet hatten. Donald Trump lag bei der Präsidentschaftswahl in den USA zunächst vorne und sah schon fast wie der sichere Sieger aus. Doch in Wirklichkeit war das alles nur eine Fata Morgana. Denn schon vorher hatten Fachleute immer wieder darauf hingewiesen, dass Trumps demokratischer Herausforderer Joe Biden in dem Corona-Jahr 2020 überproportional viele Briefwahlstimmen auf sich vereinigen würde. Doch diese werden in den meisten Bundesstaaten eben erst ganz am Schluss ausgezählt. Es war also von vornherein klar, dass der Vorsprung von Donald Trump nach und nach zusammenschrumpfen würde. Das wussten natürlich auch die Republikaner. Was also war zu tun? Einfach zusehen und abwarten, bis Joe Biden plötzlich in Schlüsselstaaten wie Michigan oder Pennsylvania die Führung übernehmen würde? Für Trumps damaligen Berater und Anwalt Rudy Giuliani kam das offenbar nicht infrage. Vielmehr soll er Trump in der Wahlnacht wiederholt dazu aufgefordert haben, „einfach zu sagen, dass wir gewonnen haben“ - selbst dann noch, als sich allmählich Donald Trumps Niederlage abzeichnete. Dies zumindest behaupten Carol Leonnig und Philip Rucker von der Washington Post in ihrem neuen Buch „I Alone Can Fix It: Donald J. Trump’s Catastrophic Final Year“ (auf Deutsch etwa: Nur ich kann es instand setzen: Donald J. Trumps katastrophales letztes Jahr). In einem Auszug, den die Zeitung jetzt vorab veröffentlichte, wird auch ein Gespräch zwischen Giuliani und einigen engen Trump-Vertrauten wiedergegeben.More Related News