"Lösen Sie die Schlinge um den Hals der Ukraine"
n-tv
An einem sonnigen Tag in Berlin kommt die Bundesversammlung zusammen. In gelöster Stimmung und mit großer Mehrheit bestätigt sie Bundespräsident Steinmeier. Der wird ungewohnt deutlich und sendet warnende Worte in Richtung Moskau.
Als der silberhaarige Mann mit der grauen Krawatte und dem anthrazitfarbenen Dreiteiler auf das Podium zuschreitet, deutet Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier zumindest nicht durch Äußerlichkeiten an, seiner zweiten Amtszeit mehr Farbe verleihen zu wollen. Doch dann hebt das frisch wiedergewählte Staatsoberhaupt die Stimme zu einer mit Verve vorgetragenen Rede an, die in Erinnerung bleiben wird. "Ich appelliere an Präsident Putin: Lösen Sie die Schlinge um den Hals der Ukraine", ist einer von mehreren Sätzen, die man weder in Deutschland noch im Kreml so von Steinmeier gewohnt ist.
Schließlich redet da nicht irgendein Bundespräsident: Der frühere Außenminister Steinmeier ist gerade vom repräsentativsten Gremium der Bundesrepublik wiedergewählt worden: von der den Bundestag und die 16 Länderparlamente vereinenden Bundesversammlung. Fast drei Viertel der mehr als 1400 Delegierten stimmten für eine zweite Amtszeit des 66-Jährigen. Die fünf größten der sieben Parteien im Bundestag - SPD, CDU, Grüne, FDP und CSU - hatten keinen überzeugenden Grund gefunden, Steinmeier die von ihm gewünschte Vertragsverlängerung zu verwehren.
Gestärkt von so breiter Unterstützung tritt ein sichtlich selbstbewusster Bundespräsident ans Mikrofon; ein Bundespräsident, der für sich beansprucht, hinzuhören und hinzusehen. Es ist dem Niedersachsen daher nicht entgangen, dass das mediale Echo auf seine absehbare Wiederwahl durchwachsen geblieben war. Etwas zu langweilig, zu gefällig, letztlich harmlos sei der Mann in Bellevue, konnte Steinmeier da hören und lesen. Er hat es sich zu Herzen genommen. Schon zu Beginn seiner Rede kommt Steinmeiers erster Tusch: "Überparteilich, ja - aber ich bin nicht neutral, wenn es um die Sache der Demokratie geht", sagt Steinmeier über sein Amtsverständnis. "Wer für die Demokratie streitet, hat mich an seiner Seite. Wer sie angreift, wird mich als Gegner haben."
Bad Liebenstein (dpa/th) - Das Totenkopfäffchen Steve aus dem Tierpark Bad Liebenstein (Wartburgkreis) ist am Montag mutmaßlich an einer Vergiftung gestorben. Wie Tierparkleiter Simon Geib am Donnerstag sagte, soll das dreijährige Tier zuvor von Unbekannten trotz einiger Hinweisschilder durch einen Zaun des Geheges gefüttert worden sein. Was er genau gefressen hatte, könne man demnach nicht sagen. Es könnten Pflanzen gewesen sein, die giftig für den Affen waren, sagte Geib weiter.
Hannover/Stade (dpa/lni) - Nach wiederholten Schafrissen auf dem Elbdeich im Landkreis Stade will das Landesumweltministerium den Landkreis beim geplanten Abschuss eines Wolfes unterstützen. Der Landkreis veröffentlichte dem Ministerium zufolge eine Ausnahmegenehmigung für den Abschuss. "Ich begrüße diesen Schritt des Landkreises Stade sehr", sagte dazu Umweltminister Christian Meyer (Grüne) am Donnerstag laut Mitteilung. Wölfe, die wiederholt geschützte Nutztiere gerissen hätten, sich Menschen auffällig genähert oder wie in Stade den Deich- und Hochwasserschutz gefährdeten, müssten entnommen werden, ohne den Artenschutz zu gefährden.
Plüderhausen (dpa/lsw) - Ein Auto hat sich auf der Bundesstraße 29 im Rems-Murr-Kreis überschlagen - zwei Insassen wurden dabei schwer verletzt. Das Auto sei im Bereich einer Baustelle bei Plüderhausen von der Fahrbahn abgekommen und auf eine Leitplanke aufgefahren, teilte die Polizei am Donnerstag mit. Bei dem Aufprall habe sich das Fahrzeug überschlagen und sei ein kurzes Stück mit der Windschutzscheibe über die Leitplanke gerutscht, schilderte eine Polizeisprecherin. Danach sei das Auto mit dem Dach auf der Straße liegengeblieben.