Kassen: Beratungsbedarf in Firmen zu digitalem Krankenschein
n-tv
Der Krankenschein aus zumeist gelbem Papier gehört der Geschichte an. Seit Jahresbeginn müssen Arbeitgeber elektronisch bei den Kassen nach Krankschreibungen ihrer Beschäftigten fragen.
Erfurt (dpa/th) - Mit dem Einsatz des digitalen Krankenscheins haben manche Betriebe in Thüringen nach Einschätzung von Krankenkassen noch immer zu kämpfen. Nicht alle Arbeitgeber hätten pünktlich zum Jahreswechsel auf die elektronische Abfrage von Arbeitsunfähigkeitsdaten umgestellt, sagte eine Sprecherin der IKK classic auf Anfrage. Weiteren Beratungsbedarf von Betrieben zu der Umstellung sehen auch andere Kassen. Seit Jahresbeginn müssen Beschäftigte im Krankheitsfall nicht mehr den gelben Arbeitsunfähigkeitsschein im Betrieb vorlegen. Stattdessen müssen Unternehmen seitdem den Krankheitsnachweis ihrer Beschäftigten von sich aus elektronisch bei der jeweiligen Kasse abfragen.
Mit der mit einigem technischen Aufwand verbundenen Umstellung hadern nach Beobachtung der AOK Plus vor allem kleinere Firmen. Die Kasse geht davon aus, dass größeren Unternehmen schon wegen der erforderlichen IT-Ausstattung die Umstellung leichter falle. Ein großer Teil der Firmen habe aber die ersten Krankenscheine auf elektronischem Weg abgerufen. Bei derzeit auftretenden Fragen gehe es vor allem um konkrete Fallanfragen, Sonderfälle wie Atteste für Privatversicherte, fehlende Folgebescheinigungen oder allgemeine technische Probleme. Anfang Februar habe es beispielsweise mehrtägige Abrufprobleme gegeben, die inzwischen behoben seien.
Die Barmer ist mit dem bisherigen Verlauf der Umstellung grundsätzlich zufrieden, wobei nach Angaben eines Sprechers vor allem kleinere Betriebe noch häufiger beraten werden müssen. Auch die IKK classic sieht die Nutzung des elektronischen Krankenscheins positiv. Die Nutzungszahlen durch Arbeitgeber und Arztpraxen - die den digitalen Schein in der Regel bereits seit Juli nutzen - stiegen kontinuierlich. Beschwerden von Arbeitgebern gebe es nicht.
