Karl Geiger fliegt mit Sensationssprung aufs Podium
n-tv
Nach nur 119 Metern im ersten Versuch ist Karl Geiger am Holmenkollen vor dem zweiten Durchgang abgeschlagen außerhalb der ersten Zehn. Dann fliegt er und fliegt er und landet so weit vorne, dass er lange Zeit in der Box des Führenden wartet. Für ganz vorne reicht es am Ende jedoch nicht.
Im Zielbereich des berühmten Stadions am Holmenkollen genoss Karl Geiger sein verdientes Sonnenbad. Ein Sprung auf 137,5 Meter hatte Deutschlands Top-Skispringer in die Box des Führenden gebracht, die Geiger knapp 15 Minuten nicht mehr verlassen musste. Der 30 Jahre alte Oberstdorfer musste sich im ersten Wettbewerb der Raw-Air-Tour in Oslo nur Sloweniens Anze Lanisek und Österreichs Stefan Kraft geschlagen geben. Lanisek flog dabei noch zwei Meter weiter als Geiger, seine 139,5 Meter lösten im Publikum ein Raunen aus.
Geigers Sprung mit herausragender Landung begeisterte auch seinen ehemaligen Kollegen Severin Freund, der als Nachfolger von Toni Innauer sein Debüt als ZDF-Experte feierte. "Auf jeden Fall ein Spitzensprung. Er kann bis ganz nach unten segeln", kommentierte Freund, der zugab, vor seinem Experten-Debüt ähnlich nervös zu sein wie vor seinem Sprungdebüt von einer Großschanze. Geiger überholte im zweiten Durchgang gleich zehn Rivalen und machte damit auch seinen ersten Versuch (119 Meter) wieder vergessen.
Für den Deutschen Skiverband (DSV) ist es zum Start in die Raw Air ein wichtiges Signal, nachdem das Finalwochenende bei der WM in Planica und die Oslo-Qualifikation am Freitag durchwachsen verlaufen waren. Geiger auf Rang drei und Olympiasieger Andreas Wellinger als Fünfter sind Mutmacher für die knallharte Serie, bei der an zehn aufeinanderfolgenden Tagen gesprungen wird.