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Kampfjets bei Air Defender über Deutschland: Wohin sich Betroffene des Fluglärms wenden können
Frankfurter Rundschau
Ab dem 12. Juni findet die internationale Luftverteidigungsübung Air Defender 23 im europäischen Luftraum statt. Dabei kann es zu erhöhtem Fluglärm kommen.
Frankfurt – Am 12. Juni, geht es los: In Deutschland findet mit „Air Defender“ die größte Luftoperationsübung seit Nato-Bestehen statt. Nach Angaben der Bundeswehr trainieren bei der multinationalen Übung 25 Nationen mit 250 Luftfahrzeugen unter der Führung der Luftwaffe über Europa gemeinsame Luftoperationen. Fast 10.000 Soldaten sollen dabei beteiligt sein.
Im Rahmen der Übung, sind laut Informationen des NDR, 2.000 Flüge vorgesehen. Das könnte sich teilweise auf den zivilen Flugverkehr auswirken. Flughäfen, Airlines, die Deutsche Flugsicherung sowie die ständigen Ministerien des Bundes und der Länder tauschen sich mit der Nato aus, um die Auswirkungen so gering wie möglich zu halten. Weil Air Defender groß angelegt ist, wird es neben einem erhöhten Luftaufkommen jedoch auch zu einem erhöhten Fluglärm kommen.
Die Planung für die multinationale Übung wurde von Deutschland initiiert. Bis zum 23. Juni üben Luftwaffenpiloten, wie das Bündnis auf mögliche Angriffe reagieren kann. Das Szenario ist einem NATO-Artikel-5-Beistandsszenario nachempfunden. Nach dem Prinzip „Train as you fight“, müssen Übungen möglichst real gestaltet werden, um optimal auf den Ernstfall vorbereitet zu sein, so die Bundeswehr.
Wie die Stuttgarter Zeitung berichtet, werden für das Manöver so viele US-Soldaten und Kampfjets nach Europa verlegt wie nie zuvor in der Geschichte der Militärallianz. Unter den 250 beteiligten Flugzeugen befinden sich nach Angaben der Bundeswehr 23 verschiedene Flugzeugtypen. Allein 100 dieser Flugzeuge kommen aus 42 US-Bundesstaaten. Soldaten sollen grundsätzlich dort üben, wo sie eingesetzt werden. Der russische Überfall auf die Ukraine habe gezeigt, dass ein mögliches Schlachtfeld für die Nato wieder Westeuropa sein kann, schreibt die Zeitung weiter. Angesichts dieser Tatsache müssen gerade US-Piloten üben, wie sie mit ihren Kampfjets Europa erreichen. „Wir müssen jedem zeigen, wenn es darauf ankommt, sind wir auch in der Lage, unsere Werte Freiheit und Demokratie in dieser Allianz zu verteidigen“, zitiert die Stuttgarter Zeitung den Inspekteur der Luftwaffe.
Nach Aussagen der Bundeswehr will die Luftwaffe durch die Nutzung von Luftraumkorridoren über dünn besiedelten Gebieten die Belastung durch Fluglärm so gering wie möglich halten. Zudem werden die Übungsgebiete weiträumig verteilt und zeitlich gestaffelt, um punktuelle Belastungen auszuschließen. Dennoch ließe sich der Fluglärm nicht gänzlich verhindern.