Küssender Glasner genießt Frankfurts Befreiung
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Als Zuschauer in einer Loge erlebt Oliver Glasner den ersten Frankfurter Ligasieg seit knapp drei Monaten. Der Österreicher wähnt die Eintracht im Tunnel - mit klarem Ziel Europa. Kapitän Sebastian Rode findet derweil emotionale Worte zum Abgang des Erfolgstrainers.
Oliver Glasner kehrte als glücklicher Mann zurück in den Kabinenbereich. Als der Österreicher seine Rotsperre in einer VIP-Loge gemeinsam mit Frau Bettina abgesessen hatte, war auch die Niederlagenserie von Eintracht Frankfurt in der Fußball-Bundesliga beendet. "Jetzt muss ich auch keine Fragen mehr zu der Sieglos-Serie beantworten. Wir freuen uns, dass wir das gedreht haben. Wir sind im Tunnel. Wir sind drinnen und sehen hinten das Ziel, das Europa heißt", sagte der augenscheinlich sehr befreite Glasner nach dem deutlichen 3:0 gegen den FSV Mainz 05.
Videoaufnahmen zeigten ihn, wie er seiner Frau einen Kuss gab. Als der 48-Jährige während der Pressekonferenz mit den Bildern konfrontiert wurde, scherzte er mit einem dezenten Grinsen: "Nicht mal hinterm Spiegelglas kannst noch was machen. Zum Glück habt ihr nicht alles gesehen." Platzverweis, Wutrede, Trennung zum Saisonende: Nach all den Turbulenzen war Glasner einfach nur erleichtert, vor 50.000 Zuschauern mal wieder sportlich positive Schlagzeilen zu schreiben. "Wir haben Mainz mal überholt. Jetzt heißt es, den Fokus hochzuhalten bis zum 3. Juni", sagte der 48-Jährige. Dann findet das Pokalfinale gegen RB Leipzig statt.
Während sein Team dank Toren von Daichi Kamada (19. Minute/Foulelfmeter), Aurélio Buta (40.) und Randal Kolo Muani (59.) wieder vorsichtig Richtung internationale Plätze schielt, ist die Nachfolger-Frage laut Sport-Vorstand Markus Krösche noch vollkommen offen. "Damit haben wir uns gar nicht beschäftigt. Wir hatten so viele Sachen in dieser Woche, bei denen wir für Eintracht Frankfurt die Weichen stellen mussten. Das ist momentan kein Thema bei uns", sagte Krösche bei Sky.
Jan Reichert vom Zweitligisten 1. FC Nürnberg stößt nach dem EM-Aus für Alexander Nübel als vierter Torhüter zur deutschen Fußball-Nationalmannschaft. Der 22-Jährige, der dieses Jahr vor allem in der Regionalliga zum Einsatz kam und nur ein Zweitligaspiel für die Franken bestritt, ist "völlig perplex".