"Könnte Ära grüner, unerschöpflicher Energie einläuten"
n-tv
Noch ist es nicht offiziell bestätigt: Aber vieles deutet darauf hin, dass Forschern in den USA ein Durchbruch bei der Fusionsenergie gelingt. Zum ersten Mal wird bei einer kontrollierten Fusion mehr Energie gewonnen, als hineingesteckt wurde. Die Fachwelt ist angetan - doch es gibt auch Mahner.
Energie ist das größte Problem der Menschheit. Man kann nicht ohne sie, aber mit ihr läuft es derzeit auch nicht so gut: Schließlich hat der massive Einsatz fossiler Energieträger einen Klimawandel mit ungewissen Folgen in Gang gesetzt. Da kommt eine Nachricht aus den USA wie gerufen: An der National Ignition Facility (NIF) am Lawrence Livermore National Laboratory in Kalifornien soll es Forschern erstmals gelungen sein, bei einer kontrollierten Kernfusion mehr Energie zu gewinnen, als sie reingesteckt haben. Die Lösung für das Energieproblem?
Laut einem Bericht der "Financial Times" wurden 2,1 Megajoule an Laserenergie eingesetzt, um eine Fusionsreaktion zu zünden, bei der 2,5 Megajoule freigesetzt wurden. Die Zeitung beruft sich dabei auf zwei ungenannte Mitarbeiter des Instituts. Für Dienstag hat das US-Energieministerium eine Pressekonferenz anberaumt, auf der ein "großer wissenschaftlicher Durchbruch" präsentiert werden soll.
Die Reaktionen in der Fachwelt sind bislang positiv - auch wenn auf die großen Hürden verwiesen wird, die der Kernfusion als nutzbare Energiequelle nach wie vor im Wege stehen. Einen "echten Durchbruch, der ungeheuer spannend ist", nennt Jeremy Chittenden, Professor für Plasmaphysik am Imperial College London, laut Science Media Center (SMC) den Bericht - vorausgesetzt, es bestätige sich, dass bei dem Experiment mehr Energie freigesetzt wurde, als zur Erzeugung des Plasmas benötigt wurde. "Es beweist, dass das lang ersehnte Ziel, der 'heilige Gral' der Fusion, tatsächlich erreicht werden kann", so Chittenden.