Jetzt spricht unser Fahnenträger Francesco Friedrich
RTL
Francesco Friedrich dominiert den Bob-Sport nach Belieben. Dass er die deutsche Fahne tragen darf, ist wie ein Ritterschlag, sagt er im Video.
Olympiasieger, Weltmeister, Gesamtwelcup-Sieger: Francesco Freidrich ist der Dominator im Bob-Sport. Er hat alles erreicht und doch setzt jetzt etwas ganz anderes seiner sportlichen Vorzeige-Karriere die Krone auf. Er darf bei der Eröffnungsfeier der Olympischen Winterspiele in Peking die deutsche Fahne tragen- gemeinsam mit Eisschnellläuferin Claudia Pechstein. "Das ist mindestens gleichzusetzen mit der Goldmedaille, die wir hier gewinnen können", sagt er stolz.
Wie sich der neu gekürte Fahnenträger direkt nach der Entscheidung fühlt, und wie es ihm in Peking geht, erzählt er oben im Video.
Francesco Friedrich dominiert den Bob-Sport fast nach Belieben. Die zurückliegende Saison war für den Bob-Athleten nahezu perfekt. 16 Rennen, 14 davon hat er gewonnen. Der 31-Jährige steuert den Zweier- und Viererbob seit Jahren wie kaum ein anderer durch die Eiskanäle. Er galt zuletzt als nahezu unbesiegbar. Die zwei verlorenen Rennen kratzen an dem makellosen Auftritt. "Das ist ein Warnschuss für uns, wir haben zu viele Fehler gemacht, und dann wird man in so einem Top-Feld bestraft", sagte Bundestrainer Spies nach dem Rennen im Zweierbob in Sigulda, bei dem Friedrich nur Zwölfter wurde. Am Neujahrstag waren dem Bob-Dominator ungewöhnlich viele Fehler unterlaufen.
"Das ist auch eine Warnung für Olympia. Wir müssen sehen, dass wir bei den Spielen alles abrufen und Fehler vermeiden, um am Ende um die Medaillen kämpfen zu können", zitiert die Rheinische Post den Bundestrainer.
Seit 2017 ist Friedrich bei Großereignissen ungeschlagen. Niemandem muss er seine Klasse beweisen. Keine Siege mehr holen. Aber er will. Will es sich selbst zeigen, dass er weiterhin der Beste ist. Ihn interessieren keine Einzelsiege- ihn interessieren Rekorde für die Ewigkeit.
Das erste Ausrufezeichen: die WM 2013. Damals gewann Friedrich seinen ersten Titel als jüngster Pilot aller Zeiten- er war erst 22 Jahre und 270 Tage alt. Heute, gut 9 Jahre später, ist er mit elf Titel im Zweier- und Viererbob Rekordweltmeister. Die 66 Weltcup-Siege kommen da noch obendrauf.
Beim vielleicht größten Höhepunkt seiner Karriere in Peking soll es nach den Erfolgen von 2018 die Olympia-Goldmedaillen Nummer drei und vier geben. Er siegt und siegt, sammelt Medaillen und Rekorde und führt jetzt Team Deutschland an. "Es ist der Ritterschlag", sagt Friedrich. (lgr)