
Irans Foltermethoden: Knochen brechen und Peitsche
n-tv
Im Iran werden seit Beginn der Proteste im Herbst 2022 Demonstranten in Haft systematisch psychisch und körperlich gefoltert. Betroffene berichten von Schlägen mit Knüppeln oder Fäusten bereits bei der Verhaftung oder dem Verhör - teilweise auch davon, dass ihnen Knochen gebrochen wurden.
Von den brutalen Methoden der iranischen Sicherheitskräfte berichtet der Rechercheverbund aus NDR, WDR und Süddeutscher Zeitung und stützt sich dabei auf übereinstimmende Aussagen von mehr als einem Dutzend Betroffenen im Iran sowie Berichte eines nach Deutschland geflüchteten Gefängniswärters. In der Haft habe man sie über Tage und Wochen körperlich und psychisch gefoltert. So hätten sie 24 Stunden mit verbundenen Augen knien müssen. Andere Iraner berichten, sie hätten gesehen, wie Menschen mit Wasserschläuchen ausgepeitscht und mit Elektroschockern gefoltert wurden.
In insgesamt drei Fällen sollen die Betroffenen an Möbelstücken festgebunden und mit Gummiknüppeln oder Elektroschockern sexuell missbraucht worden sein. Die teils massiven Verletzungen seien tagelang nicht behandelt worden. Mehrere Betroffene seien mit der Todesstrafe bedroht worden. Der ehemalige Gefängniswärter bestätige laut dem Rechercheverbund die gängige Folterpraxis. Über zehn Jahre hätten er und seine Kollegen in verschiedenen Haftanstalten im Iran Gefangene gequält und keine Gnade zeigen sollen.
Obwohl Informationen aus dem Iran in der momentanen Situation schwer zu verifizieren sind, habe der Rechercheverbund zahlreiche Angaben durch öffentlich verfügbare Informationen abgleichen und durch externe Dokumente wie medizinische Berichte und Aussagen Dritter zusätzlich belegen können.
