ICE-Tunnel bei Darmstadt: Kostenübernahme durch Stadt gefordert
Frankfurter Rundschau
Die Stadt sollte die Mehrkosten für eine Eintunnelung der Neubaustrecke selbst tragen. Das schlagen Umweltaktivisten vor.
Die Stadt Darmstadt hat im Zuge der Planungen zur Südanbindung an die ICE-Neubaustrecke Frankfurt-Mannheim eine Tunnellösung gefordert. Die würde das Projekt für die Bahn allerdings verteuern. Deshalb verlangt die Westwaldallianz, ein Bündnis von Umweltverbänden und Initiativen, dass die Stadt die Mehrkosten von zirka 45 Millionen Euro aus dem eigenen Haushalt finanziert.
So könnten Oberbürgermeister Jochen Partsch (Grüne) und die von seiner Partei geführte Stadtregierung „die Ernsthaftigkeit ihrer Forderungen gegenüber der DB-Netz AG unter Beweis stellen“, betont die Westwaldallianz. Sie wolle einen Antrag über die Stadtverordneten einbringen, der für die Haushalte 2023 bis 2026 entsprechende Rückstellungen vorsieht. Damit wäre die Finanzierung abgesichert, auch wenn eine Finanzierungszusage des Bundestags ausbliebe. Unterstützt werde die Idee von der SPD-Heimstättensiedlung.
Nach den Wünschen der Stadt soll die Südanbindung in einem bergmännischen Tunnel an der Heimstättensiedlung vorbei bis zur A5 zu führen. Auch am Darmstädter Kreuz solle die Hauptstrecke vollständig in bergmännischer Bauweise zum Schutz der Siedlung Tann ausgeführt werden. Die Bahn will bislang aus Kostengründen nur einen Teil der Strecke eintunneln. cka
Die Deutsche Bahn erwägt zudem, den Darmstädter Hauptbahnhof im Süden mit mehr als nur einem Gleis an die geplante ICE-Neubaustrecke Frankfurt - Mannheim anzubinden.
Die Südanbindung Darmstadts an die ICE-Neubaustrecke Frankfurt - Mannheim ist seit August 2021 gesichert. Das gilt auch für 20 weitere Schienenprojekte in Hessen. Das hat der hessische Verkehrsminister Tarek Al-Wazir (Grüne) nach einem entsprechenden Beschluss der Bundesregierung hervorgehoben.