Hurra, es kommt der Unbeliebtico
Die Welt
Bei RB Leipzig sind sie etwas verschnupft. Der Bundesliga-Rivale 1899 Hoffenheim wirbt mit einem ironischen Seitenhieb für das kommende Duell der beiden Klubs. Fußball-Romantiker dürfte das Guerilla-Marketing gefallen. Die Leipziger verweisen dagegen auf nackte Zahlen.
Bei RB Leipzig sind sie etwas verschnupft. Der Bundesliga-Rivale 1899 Hoffenheim wirbt mit einem ironischen Seitenhieb für das kommende Duell der beiden Klubs. Fußball-Romantiker dürfte das Guerilla-Marketing gefallen. Die Leipziger verweisen dagegen auf nackte Zahlen. Es gibt im Fußball an sich nur einen Clásico, es ist das Duell zwischen Real Madrid und dem FC Barcelona. In Deutschland hat die Liga mal versucht, die Partie zwischen den Bayern und Dortmund mit der Aneignung des Begriffs hochzujazzen. Aber das ging irgendwann schief, weil zwischen den beiden das Gleichgewicht der Kräfte zusehends in Unordnung geriet und es zuweilen zum Desástro verkam. In Hoffenheim aber lassen sie nicht locker, die Idee scheint zu hübsch zu sein, als sie in der Schublade zu lassen – zumal mit Blick auf den Gegner am 8. November. RB Leipzig ist zu Gast, für Fußball-Traditionalisten so etwas wie Blasphemie mit Ball. Das wissen sie natürlich auch in Hoffenheim, jahrelang stand ja bei dieser Paarung insgeheim El Plástico auf dem Spielplan, aber das könnte dank des Erfindungsreichtums der Hoffenheimer Pappenheimer nun ausgedient haben. Sie pflasterten alles rund um die Spielstätte in Sinsheim mit Plakaten voll, wo für den „Unbeliebtico“ am 8. November gegen Leipzig geworben wird. Bei den „zum Gegner passenden Headlines“ würden bewusst „verbreitete Narrative“ aufgegriffen und „mit Selbstironie gearbeitet“, ließen die Hoffenheimer unter anderem wissen. Die Leipziger jedoch finden das gar nicht witzig. Sie pochen darauf, sich „an Zahlen und Fakten zu orientieren“ und verweisen auf eine Marktanalyse des Meinungsforschungsinstituts Allensbach. Demnach stehe ihr Klub im Ranking der beliebtesten Vereine sogar auf Platz drei hinter Bayern und Dortmund.
