Hospitalisierungsrate – die vielen Tücken des neuen Lockdown-Indikators
Die Welt
Statt der Inzidenz gilt nun die Hospitalisierungsrate als Maßstab für Einschränkungen. Experten haben das früh kritisiert und werden in ihrer Skepsis jetzt direkt bestätigt. Eine Auswertung der aktuellen Corona-Datenlage zeigt, dass die Zahlen die Realität verzerrt wiedergeben.
Die Kurve fällt nach unten – also alles gut? Blickt man derzeit auf die 7-Tage-Hospitalisierungsrate in Sachsen und Thüringen, könnte man diesen Eindruck gewinnen. Die Daten suggerieren: Die Intensivbetten-Auslastung in den Hotspot-Bundesländern sinkt, also scheint das Schlimmste vorerst überstanden. Und da die Rate seit Kurzem der Indikator für mögliche Einschränkungen ist, könnte doch Entwarnung gegeben werden.
Was zunächst logisch klingt, kann in der Praxis aber das Gegenteil bedeuten. Nur wenige Tage nachdem die Ministerpräsidentenkonferenz (MPK) die Hospitalisierungsrate zum neuen Maßstab in der Pandemie-Bekämpfung auserkoren hat, zeigen sich deren Tücken in der Realität.