Hessen: Gespinstmotte befällt wieder Streuobstwiesen - doch es gibt Gegenmittel
Frankfurter Rundschau
Immer mehr Streuobstwiesen in Hessen sind von Gespinstmottenbefall betroffen. Der Einsatz von Nützlingen könnte helfen.
Hessen - Wer mit offenen Augen durch die Streuobstwiesen geht, hat sie längst bemerkt: Die Apfel-Gespinstmotte macht sich zunehmend breit. Sie ist gefräßig, bedeckt ganze Bäume mit ihren Gespinsten und tritt bevorzugt in Massen auf. Zahlreiche Bäume seien stark befallen, sagt Rouven Kötter (SPD), Erster Beigeordneter des Regionalverbandes Frankfurt/Rhein-Main. „Wir müssen hier gegensteuern und mit natürlichen Methoden gegen den Schädling vorgehen.“ Nach Angaben des Regionalen Streuobstbeauftragten des Verbandes in Hessen, Bastian Sauer, entwickelt sich der Schädling zunehmend zum Problem für den Apfelanbau. Der Klimawandel fördere dessen Verbreitung. Trockene Sommer und milde Winter stellten ideale Lebensbedingungen für die Raupen dar. „Im schlimmsten Fall können sie ganze Apfelbäume kahlfressen.“ Gerade die Dürren in den vergangenen drei Jahren hätten zu einer Massenvermehrung und zu vielen Schäden in der Rhein-Main-Region geführt. Beim Bekämpfen rät der ausgebildete Landschaftsgärtner und studierte Biologe zur Handarbeit. „Am effizientesten ist es, bei mäßigem Befall oder bei Einzelbäumen die Raupen einzusammeln oder die befallenen Stellen mit den Gespinsten herauszuschneiden.“ Eine Alternative sei das Abspritzen der Bäume mit einem Wasserstrahl. Aber auch das ist nichts für Faule: „Anschließend müssten die herabfallenden Raupen aufgesammelt werden, bevor sie sich wieder auf den Rückweg auf die Bäume aufmachen.“More Related News