Hauptbahnhof Darmstadt: Bahn stellt eingleisige Südanbindung infrage
Frankfurter Rundschau
Oberbürgermeister Jochen Partsch hält neue Überlegungen der Deutschen Bahn, den Darmstädter Hauptbahnhof im Süden mit mehr als nur einem Gleis an die geplante ICE-Neubaustrecke Frankfurt - Mannheim anzubinden, für „durchaus nachvollziehbar“.
Im Zuge der Planungen für die ICE-Neubaustrecke Frankfurt-Mannheim stellt die Netzgesellschaft der Deutschen Bahn die bislang angedachte eingleisige Strecke auf der Südanbindung des Darmstädter Hauptbahnhofs zur Disposition. Jörg Ritzert, der zuständige Projektleiter der Bahn, hat während der 14. Sitzung des Beteiligungsforums auch einen mehrgleisigen Streckenbau ins Gespräch gebracht. Seiner Präsentation über den aktuellen Planungsstand ist zu entnehmen, dass die bislang geplante Eingleisigkeit auf der Südanbindung „im Hinblick auf eine potentielle Steigerung im Personenverkehr noch betrieblich geprüft werden sollte“.
Oberbürgermeister Jochen Partsch (Grüne) reagierte auf Anfrage der FR entspannt. Partsch sagte, er halte die Überlegungen der Bahn für „durchaus nachvollziehbar“. Der OB bekräftigte jedoch, das „Horrorszenario einer zweigleisigen Güterstrecke“ entlang der Eschollbrücker Straße, mit dem in den vergangenen Jahren in der Heimstättensiedlung Ängste geschürt worden seien, werde nicht Realität.
Die Stadt, so Partsch, fordere nach wie vor, die Südanbindung in einem bergmännischen Tunnel an der Heimstättensiedlung vorbei bis zur A5 zu führen. Auch am Darmstädter Kreuz sollte die geplante Hauptstrecke der ICE-Trasse ebenfalls vollständig in bergmännischer Bauweise zum Schutz der Siedlung Tann ausgeführt werden. Die Bahn will bislang allerdings aus Kostengründen nur einen Teil der Südanbindung zum Darmstädter Hauptbahnhof und auf der Hauptstrecke westlich von Darmstadt in Tunneln verlaufen lassen.