Große Probleme in der CDU: Friedrich Merz steht vor vielen Hürden
Frankfurter Rundschau
Grundsatzprogramm, Zoff mit der CSU und eine Abgrenzung zur AfD: Das sind nur einige der großen Aufgaben, die auf den künftigen CDU-Chef Friedrich Merz zukommen.
Berlin – Nun steht für Friedrich Merz der Weg frei. Nachdem Ralph Brinkhaus den Weg geebnet hat, kann er Mitte Februar neben dem CDU-Parteivorsitz auch das Amt des Fraktionschefs übernehmen – und damit Oppositionsführer im Bundestag werden.
Doch ein freier Weg bedeutet nicht, dass es nicht mühsam werden könnte für Merz. Denn auf ihn kommen viele Aufgaben innerhalb seiner eigenen Partei zu.
Knapp zwei Monate bleiben Merz vor dem ersten Stimmungstest bei der Landtagswahl im Saarland am 27. März, um Akzente zu setzen. Am 8. Mai folgt Schleswig-Holstein und am 15. Mai das bevölkerungsreichste Bundesland Nordrhein-Westfalen, die Heimat von Merz. Am 9. Oktober wird schließlich in Niedersachsen gewählt. In allen vier Ländern ist die CDU an der Regierung beteiligt, außer in Niedersachsen stellt sie auch jeweils den Ministerpräsidenten.
In der Analyse vieler CDU-Vertreter:innen waren die Querschüsse von Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) gegen den gemeinsamen Kanzlerkandidaten Armin Laschet ein wesentlicher Faktor für das Debakel bei der Bundestagswahl. Zuletzt zeigte sich Söder durchaus selbstkritisch und kündigte ein „neues Kapitel“ im Verhältnis zur CDU an. Doch der bayerische Regierungschef steht schon im Herbst kommenden Jahres vor einer Landtagswahl – und könnte womöglich doch der Versuchung erliegen, sich auch auf Kosten der großen Schwester zu profilieren.
Eine erste Herausforderung hat Merz schon hinter sich: Diese Woche warf die CDU binnen weniger Stunden den Chef der Werteunion, Max Otte, bis auf Weiteres aus der Partei, nachdem dieser sich von der AfD für das Amt des Bundespräsidenten nominieren lassen hatte.