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Großbritannien setzt auf Durchseuchung: Johnson kündigt Lockerungen der Corona-Maßnahmen an
Frankfurter Rundschau
Boris Johnson, Premierminister von Großbritannien, lockert inmitten des Skandals um seine „Lockdown-Partys“ zahlreiche Corona-Maßnahmen.
London – Es ist eine Meldung, die Wirbel macht – fast so viel wie die Enthüllungen um Partys am Regierungssitz. Boris Johnson, Premierminister von Großbritannien, verkündet am Mittwoch (19.01.2022) umfangreiche Lockerungen der Corona-Maßnahmen des Landes. Den dringend benötigten Zuspruch in der Bevölkerung und bei seinen Kollegen dürfte dies eher fördern als mindern.
Bereits ab dem morgigen Donnerstag (20.01.2022) soll keine Maskenpflicht mehr in Schulen gelten. Beschränkungen in Pflegeheimen sollen ebenfalls gelockert werden, Details dazu ließ er noch nicht verlauten. Ab dem 27. Januar dann werde das Tragen von Masken nicht mehr gesetzlich vorgeschrieben sein, sagte Johnson in seiner Rede im britischen Parlament, begleitet von zustimmenden Rufen.
Auch die Arbeit im Homeoffice werde nicht mehr offiziell empfohlen und die Vorlage des Gesundheitspasses in Clubs und bei bestimmten großen Versammlungen nicht mehr vorgeschrieben. Die bisherigen Vorschriften zur Selbstisolation bei einer Infektion laufen am 24. März aus. Johnson geht nach eigener Aussage nicht davon aus, dass diese verlängert werden.
Johnson begründet diese Schritte wie folgt: Die „jüngsten Daten zur Infektionsrate zeigen klar, dass die Fallzahlen in England sinken. Und auch wenn in einigen Bereichen die Fallzahlen wahrscheinlich noch einmal ansteigen, dazu gehören Grundschulen, glauben unsere Wissenschaftler, dass die Omikron-Welle ihren nationalen Gipfel überwunden hat.“ Aufgrund dessen und der außerordentlichen Booster-Kampagne könne man die Maßnahmen nun auslaufen lassen.
Derzeit gelte für Infizierte noch eine Quarantäne von fünf Tagen. Für März plane die Regierung das gänzliche Ende der Isolation für positiv getestete Menschen. „Wir zwingen die Menschen nicht gesetzlich dazu, sich zu isolieren, wenn sie die Grippe haben“, erklärte Johnson. Und weiter: „Da Corona endemisch wird, müssen wir die gesetzlichen Verpflichtungen durch Ratschläge und Empfehlungen ersetzen“, so der Premier.