Freistellung von Julian Reichelt bei Bild - Axel-Springer-Verlag begründet Entscheidung
Frankfurter Rundschau
Bild-Chef Julian Reichelt muss nach „neuen Erkenntnissen“ seinen Posten räumen. Ein Nachfolger aus dem Axel-Springer-Verlag steht bereits fest.
Berlin – Wegen neuer „Erkenntnisse über das aktuelle Verhalten von Julian Reichelt“ hat der Axel-Springer-Verlag den bisherigen Bild-Chefredakteur „mit sofortiger Wirkung von seinen Aufgaben entbunden“. Das teilte der Verlag am frühen Montagabend (18.10.2021) auf seiner Website mit.
Die neuen Erkenntnisse begründet der Verlag mit Presserecherchen. Diese hätten das Unternehmen dazu gebracht, die Vorwürfe gegen Julian Reichelt, der sich bereits im Frühjahr einem Compliance-Verfahren stellen musste und währenddessen für wenige Tage freigestellt worden war, eingehender zu untersuchen. Nun muss der 41-jährige Verlagsinformationen zufolge den Chefsessel endgültig räumen.
Begründet wurde der Schritt des Verlags mit dem Vorwurf an Reichelt, dass dieser „Privates und Berufliches nicht klar getrennt und dem Vorstand darüber die Unwahrheit gesagt“ habe. Der Verlag weist darauf hin, dass es gegen Reichelt im Zuge des Compliance-Verfahrens im Frühjahr 2021 „den Vorwurf einvernehmlicher Liebesbeziehungen zu Bild-Mitarbeiterinnen und Hinweise auf Machtmissbrauch in diesem Zusammenhang gegeben habe.“