Frankfurter Gasthaus schließt nach 47 Jahren
Frankfurter Rundschau
Familie Papatziamos schließt ihr gar nicht so griechisches Lokal und Hotel in Bonames. Gekocht werden soll dort aber auch künftig.
Frankfurt – Auf Wiedersehen, Hirtenspieß. Kalinichta, Kalamari. Salve, Souvlaki. Tschüss, Schafskäsesalat. Eine Institution dreht den Herd ab. Das Gasthaus zur Goldenen Gerste macht dicht. Im Norden von Frankfurt endet eine Ära. Am 31. Dezember ist für die Familie Papatziamos Schluss – nach fast 47 Jahren.
Warum? „Wir sind einfach zu jung“, sagt Chefin Katina Papatziamos. Und lacht. Im Ernst: „Es reicht“, sagt Chef Fotios Papatziamos. „Wir haben keine Kraft mehr.“ Die beiden Wirtsleute sind 74 und 77 Jahre alt. Sie haben die Gerste, wie sie über die Bonameser Grenzen hinaus alle nennen, durch die Jahrzehnte gebracht, auch durch Corona, aber jetzt muss Feierabend sein. „Wir haben genug geschafft“, sagt Katina.
Seit Jahren schon hat die Familie versucht, Personal zu finden, einen Pächter, Leute, die den Betrieb weiterführen wollen. Vergeblich. Die nächste Generation konnte auch nicht voll einsteigen. „Wir haben unsere eigenen Berufe“, sagt Tochter Elena, „und jetzt mit Corona war auch keine gute Zukunftsprognose in Sicht.“ Keine gute Zeit, einen sicheren Job hinzuwerfen und in die Gastronomie einzusteigen.