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Frankfurter Flughafen: Ryanair macht Abflug - was wird jetzt aus Terminal Drei?
Frankfurter Rundschau
Der Billig-Airline Ryanair wird es am Frankfurter Flughafen zu teuer. Bei Bürgerinitiativen und der Opposition im Landtag führt das zu Genugtuung.
Frankfurt - Mit Unverständnis hat Flughafenbetreiberin Fraport auf die Ankündigung der Fluglinie Ryanair reagiert, ihre Basis in Frankfurt aufzugeben. Unterdessen herrscht bei den Bürgerinitiativen gegen Fluglärm Freude über die Entwicklung.
In einer an Deutlichkeit schwer zu übertreffenden Mitteilung nannte Ryanair am Freitagmorgen die Gründe für den Abzug der fünf Flugzeuge zum 31. März. Dass die Fraport die Start- und Landegebühren zum Jahreswechsel um 4,3 Prozent erhöht habe, mache den Airport „im Vergleich zu europäischen Flughäfen nicht mehr wettbewerbsfähig“. Das irische Unternehmen, das mit günstigen Tickets lockt, werde seine Flugzeuge an Flughäfen wie Nürnberg starten und landen lassen, „die mit niedrigeren Flughafengebühren reagiert haben, um die Erholung des Flugverkehrs zu fördern“.
Einen Seitenhieb verpasste Ryanair-Direktor Jason McGuinness der Politik: „Während Ry-anair weiterhin in deutsche Flughäfen investiert, die die Notwendigkeit verstehen, die Flughafengebühren zu senken, um das Verkehrsaufkommen wieder zu steigern, wurde der Wettbewerb auf dem deutschen Markt durch die staatlichen Beihilfen in Höhe von neun Milliarden Euro, die in die Lufthansa gepumpt wurden, die ihre Flotte, Verbindungen und Arbeitsplätze weiter abbaut, massiv verzerrt.“
Was McGuiness nicht sagte: Dass Ryanair vor knapp fünf Jahren damit begann, den Frankfurter Flughafen anzufliegen, lag am sogenannten Incentive-Programm der Fraport. Dabei gab es Rabatte für Gesellschaften, die den „FRA“ vorher nicht bedient hatten. Die Bürgerinitiativen kritisieren seinerzeit, das Programm richte sich genau an Billigfluggesellschaften wie Ryanair. 2020 entschied Fraport, die Rabatte auslaufen zu lassen.
Die Verantwortlichen der Fraport lassen die Aussagen der Ryanair-Chefs etwas ratlos zurück. Die Erhöhung der Entgelte für die Airlines glichen gerade einmal die Inflationsrate aus, sagte Unternehmenssprecher Dieter Hulick der FR. Im Vergleich mit anderen großen Drehkreuzen sei Frankfurt günstig. Im Übrigen würden die Start- und Landegebühren stets vom hessischen Wirtschaftsministerium genehmigt. So bleibt Hulick nur zu sagen: „Wir bedauern die Entscheidung von Ryanair natürlich.“ Auf den Bau des Terminals 3, an dem auch ein Flugsteig für Billigflieger (Flugsteig G) geplant ist, habe die Entwicklung keinen Einfluss, sagte Hulick. Fraport rechnet damit, das Terminal spätestens 2026 zu eröffnen. Eine ursprünglich geplante vorzeitige Inbetriebnahme von Flugsteig G ist wegen des Rückgangs des Flugverkehrs in der Corona-Krise hingegen vom Tisch.