Frankfurt: Tausende demonstrieren gegen die Corona-Maßnahmen
Frankfurter Rundschau
In Frankfurt demonstrieren etwa 4800 Menschen gegen die Corona-Schutzmaßnahmen. Die Polizei greift mehrfach ein – auch ein Wasserwerfer fährt mit.
Frankfurt – Wie in mehreren deutschen Städten sind am Samstag (15.01.2022) auch in Frankfurt Tausende Menschen gegen die Corona-Maßnahmen auf die Straße gegangen. Anders als in Hamburg gab es keine Auseinandersetzungen mit der Polizei. Leicht hatten es die Polizistinnen und Polizisten aber auch nicht.
Schon beim Beginn der Veranstaltung wirkte der Holzhausenpark gegen 15 Uhr wie eine Partyzone mit Trommeln und Trillerpfeifen, ohne dass Gesichter mehrheitlich von Masken verdeckt gewesen wären. Das blieb der Polizei nicht verborgen, die per Lautsprecherdurchsagen auf die Auflagen für die Versammlung aufmerksam machte: Maske tragen, Abstand halten, keine Davidsterne mit der Aufschrift „Ungeimpft“ zeigen, keine Pyrotechnik abfackeln.
„Ungeimpft“-Sterne und Pyrotechnik waren auch nicht das Problem, aber mit dem Masketragen und dem Abstandhalten taten sich viele der in der Spitze etwa 4800 Demonstrierenden schwer. Das zeigte sich etwa auf der Eschersheimer Landstraße, als die Polizei den Zug kurzerhand stoppte.
Eine Viertelstunde lang standen alle auf dem Fleck, bis mehr Menschen als zuvor die Maske aufgezogen hatten und ein paar Schritte auseinander gegangen waren. Die Polizei ging zur Kontrolle mit Maßstöcken herum. Die schiere Zahl der Impfskeptischen, die ja sonst gesamtgesellschaftlich in der Minderheit sind, und der wiederkehrende Ruf nach „Freiheit“, „Frieden“, und auch „Wahrheit“ sorgten für eine beschwingte Stimmung unter den Demonstrierenden.
Die gute Stimmung kippte aber mitunter ins Gereizte, sobald Gegendemonstrierende ins Sichtfeld kamen. Eine kleine Gruppe, die an der Route Plakate mit „Stoppt die Superspreader“ hochhielt, bekam „Nazis raus“-Rufe entgegengebrüllt. Wobei nicht so klar wurde, wo eigentlich die Nazis sind.