Frankfurt: Ein neues Rätsel für Dreikönig
Frankfurter Rundschau
Stadt und Kirchengemeinde lüften das Geheimnis um das Fläschchen aus der Zeitkapsel der Dreikönigskirche. Und sie hinterlassen ein Update.
Von wegen, der Teufel hat den Schnaps gemacht. In der Dreikönigskirche in Frankfurt-Sachsenhausen, direkt vor dem Altar, fließt am Dienstag der Klare die Kehlen hinab, und niemand hat ein schlechtes Gewissen. Schließlich stoßen die Honoratioren zu Ehren des Handwerks an, ohne das, so betont es der neue Kirchendezernent Bastian Bergerhoff (Grüne), die Sanierung des ehrwürdigen Gotteshauses gar nicht möglich wäre.
Einen wichtigen Schritt haben Stadt und Kirchengemeinde am Dienstag getan: die neue Zeitkapsel mit aktuellen Dokumenten für die Nachwelt zu packen. Luft- und wasserdicht in einer kleinen Armee-Transportkiste. Dreikönig gehört zu den acht Frankfurter Dotationskirchen, das heißt, die Gotteshäuser sind in städtischem Besitz, die Kommune kümmert sich um den Erhalt. Nachdem sie zwischen 2011 und 2015 die Fassaden und das Dach am großen Kirchenschiff erneuert hat, ist seit 2020 der Turm an der Reihe. Außenanlage und Zugänge folgen noch. 2023 sollen alle Arbeiten fertig sein, dann hat die Stadt 3,3 Millionen Euro investiert.
Unter dem Kreuz auf dem Turm haben die Arbeitskräfte im vergangenen Jahr zwei alte Zeitkapseln gefunden, aus den Jahren des Kirchenbaus um 1880 herum. Darin zeitgeschichtliche Dokumente und, als besonderes Schmankerl, ein Fläschchen mit geheimnisvoller, bernsteinfarbener Flüssigkeit.