Frankfurt: Die Armut in der Finanzmetropole wächst
Frankfurter Rundschau
Die Preise steigen, die Energiekosten auch. Immer mehr Menschen suchen deshalb Hilfe bei Beratungsangeboten.
Frankfurt - Sie versucht, ihre Zigarette anzuzünden. Im Nieselregen gelingt das nicht auf Anhieb. Mit einer Hand stützt sie sich auf den Griff ihres Einkaufstrolleys. Die Rentnerin kommt gerade aus einem Discounter im Gallusviertel von Frankfurt, wohnt gleich um die Ecke. Der Trolley ist randvoll, ganz oben eine Packung Croissants.
Ja, es sei teurer geworden, sagt die 77-Jährige. Das merke man schon. Vor allem sei weniger in den Packungen. „Mein Mann isst doch so gerne diese Münchner Weißwürste. Statt fünf sind da nur noch vier in der Packung“, sagt sie. Aber sie winkt ab, will sich nicht beschweren. Sie könne auch vegetarisch kochen.
Eine andere Familie, die Frau kauft mit ihrer Tochter ein, klingt vorwurfsvoller. „Vorher haben wir für 50 Euro zwei Tüten bekommen, jetzt nur noch eine“, sagt die Tochter. Sie deutet auf die Papiertüte in ihrer Hand. „Seit Ende der Sommerferien wird alles teurer. Was soll man machen?“