Frankfurt: Bündnis fordert Wende bei Mietpreisen
Frankfurter Rundschau
Die Kundgebung an der Frankfurter Hauptwache verlangt, Wohnungskonzerne zu enteignen. Der Vermieterinnen- und Vermieterverein Haus & Grund widerspricht.
Einen bundesweiten Mietendeckel, viel mehr preiswerten Wohnraum und die Enteignung der großen Wohnungskonzerne hat das Bündnis „Mietenwahnsinn Hessen“ am Samstag auf einer Kundgebung an der Frankfurter Hauptwache gefordert. Der Zusammenschluss aus mehr als 40 hessischen Vereinen, Verbänden und Initiativen rief dazu auf, am kommenden Samstag an der Großdemonstration gegen hohe Mieten und Verdrängung in Berlin teilzunehmen. „An Enteignungen führt kein Weg vorbei“, sagte Tabea Latocha von der Kampagne „Stadt für alle“. Sie prangerte an, dass es auf dem Wohnungsmarkt mehr um Gewinnmaximierung gehe als um das Wohlergehen der Mieterinnen und Mieter. Verantwortlich machte sie vor allem die großen Wohnungsunternehmen „und ihre Lobby, die dort drüben steht“. Kurioserweise hatte die CDU direkt gegenüber ihren Wahlkampfstand aufgebaut. Beide Seiten nahmen es mit Humor. Latocha warf der ABG Frankfurt Holding vor, ihren politischen Auftrag zu vernachlässigen: Statt auf bezahlbaren Wohnraum setze auch sie auf Profit. „Der neoliberale Duktus der Wohnungspolitik macht uns fassungslos“, sagte sie. Für den Samstag in Berlin kündigte Latocha „wütende Mieterinnen und Mieter“ an und insgesamt einen „heißen Herbst der Enteignung“.More Related News