Flutkatastrophe in Deutschland: Wissenschaftlerin erhebt schwere Vorwürfe
Frankfurter Rundschau
Nach der Hochwasserkatastrophe in Deutschland wirft eine britische Forscherin der Bundesregierung „monumentales“ Systemversagen vor. Die ersten Warnungen seien bereits Tage zuvor bekannt gewesen.
Reading/Berlin – Die akute Gefahr in den Hochwassergebieten in Deutschland scheint vorerst gebannt – Der Wetterdienst sagt für die kommenden Tage kaum mehr Regen voraus. Damit scheint auch die Debatte über politische Versäumnisse beim Schutz der Bevölkerung in der Hochwasserkatastrophe an Fahrt zu gewinnen. Eine britische Wissenschaftlerin hat den deutschen Behörden „monumentales“ Systemversagen bezüglich der Hochwasserkatastrophe vorgeworfen. Klare Hinweise, die im Rahmen des europäischen Frühwarnsystems EFAS bereits vier Tage vor den ersten Überschwemmungen herausgegeben wurden, seien offenbar nicht bei der Bevölkerung angekommen, sagte Hannah Cloke von der Universität Reading, nahe London, der britischen Zeitung Sunday Times. Die Forscherin war am Aufbau von EFAS (European Flood Awareness System) beteiligt, das nach den verheerenden Überschwemmungen an der Elbe und der Donau im Jahr 2002 gegründet wurde. Mithilfe meteorologischer und hydrologischer Daten sowie anhand von Computer-Modellen werden dabei Überschwemmungen und Sturzfluten vorhergesagt. Ziel des Systems ist es, Zeit zu gewinnen, um die Bevölkerung besser zu schützen, so die Deutsche Presse-Agentur.More Related News