FC Bayern beachtet "alle Aspekte" und sagt Boateng ab
n-tv
Bayern München entscheidet sich gegen eine Verpflichtung von Jérôme Boateng. Der Weltmeister von 2014 hatte seit Sonntag am Training der Münchner teilgenommen. Ein Grund für den Verzicht soll Medienberichten zufolge doch der neu aufzurollende Prozess gegen den Spieler sein.
Für Jérôme Boateng gibt es kein spektakuläres Comeback beim FC Bayern. Wie der Rekordmeister mitteilte, entschied sich der Klub, dem 35-Jährigen nach einigen Trainingstagen keinen neuen Vertrag zu geben. Boateng dürfe sich aber weiter beim FC Bayern fit halten, wenn er dies wünsche. Seine körperliche Verfassung sei gut, hieß es. Die Entscheidung gegen eine Verpflichtung des Spielers hatte sich im Laufe des Tages abgezeichnet. Wie Sport1 berichtet, soll der Weltmeister sehr enttäuscht über das Vorgehen des Klubs sein, weil ihm zunächst klar signalisiert worden sein soll, dass man eine Verpflichtung nur vom Sportlichen abhängig mache.
Zuvor hatte die "Bild"-Zeitung berichtet, dass sich die Verantwortlichen des Klubs wegen des neu aufzurollenden Prozesses gegen Boateng dazu entschlossen haben, dem 35-Jährigen keinen Vertrag anzubieten. Darauf gingen die Bayern nun nicht gesondert ein, gaben allerdings an: "In der Betrachtung aller Aspekte hat der FC Bayern jetzt entschieden, auf eine Verpflichtung von Jérôme Boateng zu verzichten." Zuletzt hatten die Bosse in dieser Frage die Unschuldsvermutung betont, an den Gedankenspielen wurde aber zunehmend Kritik laut.
Zuletzt war Boateng, der bei Olympique Lyon nach zwei Jahren keinen neuen Vertrag erhalten hatte, vereinslos. Deshalb hätte er auch außerhalb der Transferperiode verpflichtet werden können. Bei Bayern spielte Boateng von 2011 bis 2021. Beeinflusst wurde das Kalkül der Münchner von der gesundheitlichen Situation der drei Innenverteidiger. Matthijs de Ligt fehlt verletzt, nach der Länderspielpause soll der Niederländer wieder dabei sein können. Dayot Upamecano wurde vor dem Bundesliga-Heimspiel der Münchner am Sonntag gegen den SC Freiburg (17.30 Uhr/DAZN und im Liveticker bei ntv.de) von Schambeinproblemen beeinträchtigt, die aber nicht schwerwiegend sind. Er könne wieder schmerzfrei trainieren, informierte der Verein.