
Erste Vorschläge für Landesaktionsplan gegen Antisemitismus
n-tv
Schwerin (dpa/mv) - Gezielte Aufklärung und mehr persönliche Begegnungen zwischen jüdischen und nichtjüdischen Menschen sollen dem Antisemitismus in Mecklenburg-Vorpommern den Boden entziehen. Vier Wochen nach der ersten Beteiligungskonferenz zum Landesaktionsplan gegen Antisemitismus legte Kulturministerin Bettina Martin (SPD) am Mittwoch in Schwerin ein sogenanntes Impulspapier vor. Die elfseitige Zusammenstellung von Handlungsempfehlungen werde nun an Vertreter der jüdischen Gemeinden, gesellschaftlicher Organisationen und von Bildungsträgern übermittelt. Bis Anfang Februar könnten diese weitere Vorschläge und Änderungswünsche einreichen.
"Wir sind aufgerufen, klar Stellung zu beziehen für ein friedliches Miteinander", sagte Martin. Dies sei nach dem brutalen Terrorangriff der radikalislamistischen Hamas auf Israel wichtiger denn je. Es sei "zutiefst beschämend", dass sich jüdische Mitbürger in Deutschland nicht mehr sicher fühlten und Angst hätten, ihre Kinder in die Schule oder Kita zu schicken. Zwar habe es in Mecklenburg-Vorpommern keine öffentlichen Beifallsbekundungen für den Terrorakt vom 7. Oktober gegeben. Doch zeige sich auch im Nordosten eine Zunahme antisemitisch motivierter Vorfälle. "Judenhass und Angriffe auf Juden sind ein Angriff auf uns alle und auf unsere demokratische, liberale Gesellschaft", machte Martin deutlich.
