Erdumrundung, letzter Stopp Egelsbach
Frankfurter Rundschau
Die 19-jährige Rekordjägerin Zara Rutherford landet bei der Weltumrundung im Ultraleichtflugzeug trotz Regen und Wind sicher auf dem Flugplatz Egelsbach.
Das Medieninteresse ist groß, die Verspätung noch größer: Zwei Stunden später als angekündigt ist die 19-jährige Weltrekordjägerin Zara Rutherford am Mittwochnachmittag mit ihrem Ultraleichtflugzeug auf dem Flugplatz Egelsbach gelandet. Kurz vor Zielankunft hatte es zu regnen begonnen, Wind kam auf, die Landung sei deshalb etwas rumpelig gewesen, stellte sie vor zahlreichen Fernsehkameras fest. Es war der letzte Zwischenstopp ihrer Erdumrundung, die sie als jüngste Einzelfliegerin der Welt gewagt hat. Am Donnerstag kehrt sie ins belgische Kortrijk zurück, wo ihre Reise am 18. August 2021 begann. Ein Eintrag ins Guiness-Buch der Rekorde ist ihr dann sicher.
Der Empfang von Rutherford war gebührend: Zwei Cirrus-Kleinflugzeuge starteten vom Flugplatz Egelsbach, um sie ab Aschaffenburg in der Luft zu eskortieren. Von der Flugsicherung Langen tönte gleich danach ein „Well done!“ für ihre Flugleistung über den Funk sowie der Wunsch „Have a good landing“. Auf dem Flugfeld waren zwei Feuerwehrautos angerückt, die einen Wasserbogen spritzten, unter dem die junge Pilotin mit ihrem 650 Kilogramm „leichten“ Flugzeug nach der Landung durchrollte. Beim Ausstieg bekam sie auf der Tragfläche Blumen überreicht, im Hangar war eine Bühne mit Stehpult für sie errichtet worden.
Um 14.49 Uhr setzte die junge Pilotin mit ihrer Shark Aero auf der Landebahn in Egelsbach auf. Die Sicht sei bei ihrem Abflug in der Nähe von Prag (Tschechien) zu spät aufgeklart, entschuldigte sie ihre Verspätung vor laufenden Kameras.
Über Nürnberg musste sie auch noch eine Extrarunde drehen, weil zu viel Luftverkehr herrschte und sie deshalb nicht sofort eine Durchfluggenehmigung durch den Luftraum erhielt. Mit einem „Hallo! Schön, dass ich da sein darf“ entstieg sie im braunen Fliegeroverall mit weißem Käppi ihrem Flugzeug.
Zwei Stunden dauerte der Flug von Benesov südlich von Prag nach Egelsbach, den mehrere Journalisten per Flightradar auf dem Handy verfolgten. Die junge Pilotin sei mit ihrem Ultraleichtflugzeug mit 150 Knoten unterwegs – das sind etwa 270 Stundenkilometer –, habe aber Gegenwind von 35 Stundenkilometern, erklärte Roland Otto, Geschäftsführer der Motorflugschule Egelsbach. Außerdem sei die Sichtweite ein Problem; sie brauche „eine Mindestsichtweite von 1,5 Kilometern im unteren Luftraum“. Rutherford gelang es trotzdem, ihr „kleines Geschoss“, wie sich Otto ausdrückte, sicher aufzusetzen.