Erdogan droht mit Ausweisung westlicher Botschafter
Frankfurter Rundschau
Der Streit um die Freilassung des Kulturförderers Osman Kavala spitzt sich zu.
Ankara/Brüssel – Am Montag (18.10.2021) hatten die deutsche und neun weitere Botschaften in der Türkei die Freilassung des Kulturförderers Osman Kavala gefordert, der seit 2017 inhaftiert ist, ohne verurteilt worden zu sein. Ankara bestellte daraufhin die Botschafter der zehn Länder ein. Die Türkei hat Kritik der EU-Kommission scharf zurückgewiesen und ihr Doppelmoral vorgeworfen.
Der von der Kommission am Dienstag (19.10.2021) veröffentlichte Türkei-Bericht enthalte „haltlose Behauptungen“ und „unfaire Kritik“, die man nicht akzeptiere, teilte das Außenministerium in Ankara am Abend mit. Nun soll Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan damit gedroht haben, zehn westliche Botschafter, darunter auch den deutschen, des Landes zu verweisen. Er habe dem türkischen Außenminister gesagt, „dass wir uns nicht den Luxus leisten können, sie (die Botschafter) in unserem Land zu beherbergen“, wurde Erdogan am Donnerstag (21.10.2021) von mehreren türkischen Medien zitiert. (Marvin Ziegele)
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