Endlich erfüllen sich auch Frauen den Traum vom Fliegen
Die Welt
Skifliegen gilt als Königsdisziplin im Leben eines Skispringers. Lange war es den Männern vorbehalten. Nun wird in Vikersund Geschichte geschrieben, wenn die besten Frauen vom „Monsterbakken“ gehen. Der Gegenwind im Vorfeld war enorm.
Paula von Lamberg wäre wohl stolz, würde sie noch miterleben, was sich da gerade in dem Sport tut, für den sie einst Pionierarbeit leistete. 1911 war das, im Foto festgehalten auf einer historischen Postkarte. Im langen Rock und mit aufrechter Haltung scheint sie förmlich durch das Alpenpanorama zu schweben. Dass sie nach 22 Metern schon wieder landete, ist weder zu erahnen, noch für die Nachbetrachtung relevant. Ihr Satz am „Großen Kitzbüheler Sprunghügel“ gilt trotzdem als Meilenstein des Frauen-Skispringens, obwohl von Lamberg keineswegs die erste Dame war, die sich mit zwei Skiern eine Schanze hinunterwagte.
Der Sprung brachte ihr aufgrund ihrer Zugehörigkeit zum österreichischen Adel den Spitznamen „die fliegende Gräfin“ ein. Wobei „hüpfende Gräfin“ eigentlich besser gepasst hätte, vergleicht man die damals gemessene Weite, mit deren, die an diesem Wochenende aufgestellt werden. Die fliegenden Königinnen der Gegenwart heißen Eva Pinkelnig, Ema Klinec, Selina Freitag oder Katharina Althaus. 112 Jahre nach von Lamberg werden sie das Frauen-Skispringen in neue Dimensionen heben, beim ersten Skifliegen der Geschichte.