Einige Dinge sind durchaus bemerkenswert für das Clint-Eastwood-Universum
Die Welt
Auch mit 91 Jahren wirkt Clint Eastwood unermüdlich und unverwüstlich. Sein neuster Kinofilm „Cry Macho“ ist wieder ein Western, aber einer der ungewöhnlichen Art: Seine Gefährten sind ein Teenager – und ein tierischer Titelheld.
Um es von vornherein klarzustellen, bei dem Macho in Clint Eastwoods neustem Film „Cry Macho“ handelt es sich um einen Kampfhahn namens Macho. Das hat folgende Bewandtnis: Mike Milo, ein verbitterter, vereinsamter, versumpfter Ex-Rodeoreiter mit gebrochenen Rückgrat, nimmt von seinem Ex-Chef einen letzten Auftrag an: Er soll in Mexiko-Stadt dessen 14-jährigen Sohn aufspüren, ihn seiner Mutter abspenstig machen und zum Vater nach Texas bringen. In dem liegenden Roman ist Mike Milo Ende Sechzig, Anfang Siebzig. Clint Eastwood ist aber Anfang Neunzig, und er gibt sich auch keinerlei Mühe, das zu verbergen.
Dieser Mike Milo macht sich nun in seinem rostigen Vehikel auf nach Mexiko-Stadt und bewältigt die 1000 Kilometer im Handumdrehen. Er sucht die Mutter Leta auf – eine femme fatale auf einer luxuriösen Hacienda –, die nicht weiß, wo sich ihr wilder Sohn herumtreibt, aber Mike in ihr Lotterbett ziehen möchte. Er entkommt und findet in der Sieben-Millionen-Stadt sofort den verwilderten, misstrauischen Rafa, der mit seinem Macho in Hahnenkämpfen ein paar Pesos verdient. Rafa steigt zu dem Fremden, der ihm Mustangreiten auf der Ranch seines Vaters verspricht, vertrauensvoll ins Auto. Sie fahren los, verfolgt von Letas Leibwächtern (ziemlich doof) und mexikanischen Bundespolizisten (ähnlich unfähig) und freunden sich an.