Eine noch größere wirtschaftliche Verflechtung anzustreben, ist risikoreich
Die Welt
EU-Kommissionspräsidentin von der Leyen zog in China ungewöhnlich klare Grenzen bei Themen wie Menschenrechten, wirtschaftlicher Erpressung und Desinformation. Nun muss die EU ihren Worten Taten Folgen lassen.
In ihrer jüngsten Rede lieferte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen eine klare Analyse der Herausforderung, die China für die EU darstellt, und schuf durch die Strategie der Risikominderung Spielraum für eine EU-Führungsrolle. Die von China ausgehenden Risiken für die EU zu minimieren ist sinnvoll und könnte auch für nicht mit den USA verbundene Länder erhebliche geostrategische Vorteile haben.
Die Risikominderung zielt darauf ab, wirtschaftliche Interessen und Sicherheitsaspekte in Einklang zu bringen. Das ist angesichts des wachsenden Selbstbewusstseins Chinas auf der Weltbühne besonders wichtig. Dabei darf das Thema Entkopplung aber nicht komplett vom Tisch sein – denn ein Taiwan-Konflikt würde genau das erfordern. Ich hoffe, dass dieser Ansatz auch bei von der Leyens Peking-Besuch mit dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron deutlich geworden ist.