
Ein Herz für Ryan Gosling
Die Welt
James Bonds Tod wurde als Untergang der Männlichkeit gedeutet. Jetzt zeigt Ryan Gosling in „The Gray Man“, wie ein moderner Held der Gegenwart aussieht. Was kann die teuerste Netflix-Produktion aller Zeiten? Vor allem strotzt sie vor Lustfeindlichkeit.
Ryan Gosling ist einer jener wenigen Schauspieler, denen es gelingt, jenseits privater Skandale allein mit seinen Rollen für Schlagzeilen zu sorgen. Er meistert seit Jahren einen Slalomlauf durch die Blockbuster-Genres, von Kitsch („Wie ein einziger Tag“) über Komödie („Crazy, Stupid, Love“) und Musical („La La Land“) bis hin zu Actionthriller („Drive“) und Science-Fiction („Blade Runner 2049“). Im kommenden Jahr wird er als Barbie-Freund Ken auf der Leinwand strahlen, der platinblondierte Schönling mit gebräuntem Sixpack, neon-pinker Weste und knallgelben Rollschuhen. Seine aktuelle Rolle ist wiederum vollkommen anders. In „The Gray Man“ spielt Gosling einen Profi-Killer.
So glatt und markant Goslings Körperhülle in vielen Filmen erscheint, so prägend ist sein Stilwille. Von der satinglänzenden Skorpion-Jacke in „Drive“ musste die Designerin angeblich 13 Versionen anfertigen, bis Gosling zufrieden war. Die rote Motorrad-Jacke in „The Place Beyond the Pines“ prägte den Zeitgeschmack ebenso, wie seine Jeansweste in „Barbie“ schon jetzt den „Barbiecore“-Trend auf den Plan ruft.
