Ein Film wie ein langsamer Walzer auf Messers Schneide
Die Welt
Das Sterbebegleitungsdrama „Vom Tod meiner Mutter“ zählt zu den eindrucksvollsten Filmen der diesjährigen Berlinale. Was auch daran liegt, dass Regisseurin Jessica Krummacher im Film die Geschichte ihrer eigenen Mutter erzählt.
Einmal lacht sie noch. Es bricht aus ihr wie ein Beben. Wie sie einmal von einer gewaltigen Darmbeschwerde heimgesucht wurden auf einer ihrer vielen gemeinsamen Reisen, hat ihre beste Freundin gerade erzählt. Und Kerstin lacht. Und dann kippt es plötzlich in Verzweiflung um, das Lachen. Dann kommt ein anderes Beben über sie und mit ihm kommen die Tränen.
Kerstin kann nämlich nur noch in sich selbst herumreisen. Eingeschlossen ist sie von einer Krankheit, gegen die nichts mehr hilft, die ihre Welt immer enger macht, ihr Hirn wegbrennt. Kerstin ist 64 und wird sterben, will sterben. Will sich – weil sie keinen der ihren zum Mörder machen, niemanden um Sterbehilfe bitten möchte – zu Tode hungern.