Eickhoff bekräftigt Aus für Werk in Sachsen
n-tv
Klipphausen (dpa/sn) - Der Windrad-Zulieferer Eickhoff will bis Jahresende die Produktion an seinem Standort Klipphausen bei Dresden auslaufen lassen. Davon sind dem Vernehmen nach fast 180 Beschäftigte betroffen. "Wir haben uns entschieden, die Serienfertigung von Onshore-Windkraftgetrieben für Großkunden nicht fortzusetzen", bekräftigte Geschäftsführer Ulf Achenbach am Donnerstag im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur. Darüber seien Betriebsrat und Belegschaft im April informiert worden. Der Standort Klipphausen sei komplett auf diese Produktion ausgerichtet; andere Produktion dorthin zu verlagern sei nicht geplant, sagte Achenbach.
Die Beschäftigten wehren sich gegen die geplante Schließung. Zusammen mit IG Metall und Betriebsrat wollen sie ein Zukunftskonzept erarbeiten, um den Standort und die Arbeitsplätze zu erhalten. Dazu haben sie sich nach Gewerkschaftsangaben Unterstützung von Experten aus Österreich geholt. Stefan Ehly von der IG Metall Dresden und Riesa bezeichnete es als unverständlich, dass trotz massiven Ausbaus erneuerbarer Energien dafür notwendige Zulieferindustrie abgewickelt werden solle. Er rief die Politik um Unterstützung auf.
Eickhoff selbst zählt sich zu den Pionieren in der Windkraft, will sich künftig aber auf Antriebstechnik und das Servicegeschäft für Windgetriebe sowie die Produktion von Industriegetrieben konzentrieren. Achenbach sprach von einer großen Unsicherheit in der Windenergiebranche. Aufgrund langer Laufzeiten beruhten aktuelle Projekte häufig auf Kostenkalkulationen, die wegen gestiegener Energie- und Produktionskosten nicht mehr rentabel seien, sagte er. Um das Aus des Werks in Klipphausen für die Beschäftigten so sozialverträglich wie möglich zu machen, liefen Verhandlungen.
Die Eickhoff-Gruppe ist ein international aktives Familienunternehmen mit Sitz in Bochum. Es stellt Maschinen und Getriebe her, die etwa in Windrädern und im Bergbau Verwendung finden.
Colditz (dpa/sn) - Mehrere Sturzfluten nach Starkregen haben die Feuerwehr in Colditz (Landkreis Leipzig) am Samstagabend in Atem gehalten. Es seien Dutzende Keller vollgelaufen und Grundstücke überspült worden, sagte Stadtwehrleiter Steffen Schmidt am Sonntag. Die Keller im Ortsteil Podelwitz seien derzeit unbewohnbar, auch der Strom musste in einigen Haushalten abgestellt werden. Die Feuerwehr sei derzeit noch für die Nacharbeitung vor Ort. Zudem sei die Durchfahrt zu zwei Stadtteilen wegen der Regenmassen für einige Stunden gesperrt worden. Verletzt wurde aber nach ersten Angaben niemand. Am Sonntag hatte sich Umweltminister Wolfram Günther (Grüne) in Colditz ein Bild von der Lage gemacht.
Die Europawahl rückt näher, doch nur wenige der Spitzenkandidaten deutscher Parteien sind den Wählern bekannt. Dabei haben die aussichtsreichsten Männer und Frauen je ihre ganz eigene spannende Ausgangslage: Zwei Frauen haben Aussichten auf den deutschen Kommissar-Posten, eine steht Kanzler Scholz nur auf den Wahlplakaten sehr nah, einer fordert CSU-Chef Söder heraus, drei wären echte Newcomer im Europaparlament. Und einer tritt im Wahlkampf nicht mehr auf. ntv.de stellt die Kandidaten und Kandidatinnen vor.
Nersingen (dpa/lby) - Im Landkreis Neu-Ulm mussten wegen des Hochwassers zwei Erstanlaufstellen für Geflüchtete evakuiert werden. Wie das Landratsamt Neu-Ulm mitteilte, werden rund 200 Menschen aus einer Unterkunft in Nersingen in die Halle der Berufsschule in Neu-Ulm gebracht. Es werde befürchtet, dass Wasser in die Halle in Nersingen eindringen könnte. Die Notunterkunft in der Fuggerhalle in Weißenhorn sei bereits vorsichtshalber in den Vöhringer Stadtteil Illerberg verlegt worden. Zwar war die Halle in Weißenhorn selbst nicht vom Hochwasser betroffen, allerdings sei der Parkplatz überflutet worden. In der neuen Unterkunft in Illerberg befinden sich den Angaben nach zehn Menschen.
Stendal (dpa/sa) - In Stendal ist eine Postbotin von einem Hund gebissen worden. Die 41-Jährige wollte am Freitagabend einen Fehler in der Paketzustellung klären, wie die Polizei am Sonntag mitteilte. Als sie mit der Grundstücksbesitzerin sprach, kam der Kaukasische Schäferhund aus der Wohnung und biss die Postbotin unvermittelt in Gesäß und Hüfte. Eine Kollegin der Frau versorgte die Verletzungen zunächst, danach ging es ins Krankenhaus. "Die Besitzerin des Hundes entschuldigte sich bei der Zustellerin, wird als Halterin des beißenden Hundes trotz dessen als Beschuldigte im Strafverfahren geführt", so die Polizei.
Ravensburg (dpa/lsw) - Im Landkreis Ravensburg hat es seit Freitag rund 1100 Unwetter-Einsätze gegeben. Mehr als 230 Not- und Rettungskräfte seien im Einsatz, teilte der Landkreis am Sonntag mit. Der Schwerpunkt habe sich vom Allgäu in das Schussental verlagert. Es gelte weiterhin eine sehr hohe Hochwassergefährdung. Aktuell würden aber die Pegelstände in der Argen und der Schussen sinken. Die Lage bleibe weiterhin angespannt.