
Dutzende Zivilisten verhungern binnen einer Woche in Al-Faschir
n-tv
Seit Monaten ist die sudanesische Stadt Al-Faschir von Milizen eingekesselt, Hilfslieferungen kommen nicht durch. Innerhalb einer Woche verhungern mindestens 63 Menschen, vor allem Frauen und Kinder. Die Dunkelziffer dürfte deutlich höher liegen.
In der seit Monaten belagerten sudanesischen Stadt Al-Faschir in der Krisenregion Darfur sind innerhalb einer Woche mindestens 63 Menschen verhungert. Das teilte ein Vertreter des Gesundheitsministeriums des Bundesstaates Nord-Darfur mit. Bei den meisten Todesopfern handele es sich um Frauen und Kinder. Gezählt würden dabei nur die Menschen, die in Krankenhäusern an Mangelernährung gestorben seien. Viele Familien bestatteten ihre Toten ohne vorherige medizinische Hilfe, oft in der Nähe ihrer zerstörten Häuser oder in improvisierten Gräbern.
Im Sudan tobt seit April 2023 ein blutiger Machtkampf zwischen der Armee unter Militärherrscher Fattah al-Burhan und den Rapid Support Forces (RSF) seines früheren Stellvertreters Mohamed Hamdan Daglo. Während der Norden und Osten des Landes weitgehend unter Kontrolle der Militärregierung stehen, beherrscht die RSF große Teile des Südens und fast die gesamte Region Darfur. Berichte von Menschenrechtsorganisationen sprechen von Massakern, Plünderungen und gezielten Vertreibungen.
