Drogenkrieg am Traumstrand
Süddeutsche Zeitung
Eben noch galt die mexikanische Karibikküste als begehrtes Urlaubsziel, nun aber liefern sich Kartelle blutige Kämpfe im weißen Sand - und die Reisenden geraten zwischen die Fronten.
Die Angst geht um in Cancún. Am Donnerstag kam es zu einer Schießerei, direkt vor einem Hotel der gehobenen Klasse ein paar Kilometer südlich des mexikanischen Badeorts. Mehr als ein Dutzend bewaffnete Angreifer stürmten wohl von einem Boot aus den Strand. Es seien Schüsse gefallen, dann seien Schreie zu hören gewesen, Panik sei ausgebrochen, so erzählten es Augen- und Ohrenzeugen laut Medienberichten. Touristen verbarrikadierten sich in der Hotellobby. Nach einiger Zeit dann Entwarnung: Kein Gast habe schwerere Verletzungen erlitten, erklärten lokale Behörden, wohl aber habe es Tote gegeben, zwei Mexikaner, die allem Anschein nach mehr oder minder hingerichtet worden waren. Von einer "Auseinandersetzung zwischen Mitgliedern von rivalisierenden Gruppen von Drogenhändlern" spricht die Staatsanwaltschaft des Bundesstaates Quintana Roo, in dem Cancún liegt.