Drogen, Syphilis und HIV: Medizinische Zwangschecks für Ausländer:innen in Russland
Frankfurter Rundschau
Russland verpflichtet Ausländer:innen zu medizinischen Untersuchungen. Aufwendige Checks alle drei Monate betreffen auch Medienvertreter:innen.
Moskau – Wer sich künftig in Russland aufhält, wird einige sogenannte Gesundheitschecks über sich ergehen lassen müssen, denn die russische Regierung unter Wladimir Putin führt medizinische Zwangsuntersuchungen für Deutsche und andere Ausländer:innen ein. Am Mittwoch (29.12.2021) tritt diese neue Regelung in Kraft.
Wie das russische Außenministerium in Moskau jedoch auf Anfrage von in Russland lebenden Korrespondent:innen mitteilt, wolle man sich um „günstige Bedingungen“ für Medienvertreter:innen und deren Familien kümmern. Immerhin schreibt das neue Gesetz ab Frühjahr 2022 aufwendige medizinische Checks alle drei Monate vor. Neben einer Blutentnahme zählen dazu auch Röntgenuntersuchungen oder CT-Aufnahmen.
Doch die Regelung könnte weitreichende Folgen haben. So warnt etwa die Deutsch-Russische Auslandshandelskammer (AHK) vor Konsequenzen für die russische Wirtschaft, sollte das Gesetz tatsächlich konsequent umgesetzt werden. Würden Wirtschaftsvertreter:innen betroffen sein, bestehe die Gefahr, „dass sich für Russland wichtige ausländische Manager im großen Stil von Russland abwenden“. Bereits im Dezember hatte die Kammer in einem Brief die russische Regierung aufgefordert, das Gesetz abzuschwächen.