Dmytro Shuklin wollte nur Geburtstag feiern - jetzt sitzt er im Krieg fest
RTL
Er wollte doch nur Geburtstag feiern, doch weil der Familienvater aus Wittlich einen ukrainischen Pass hat, durfte er das Land nicht mehr verlassen.
20.2.2022 – Dmytro Shuklin macht sich gemeinsam mit seiner Frau und seinen Kindern Richtung Kiew auf. Der Amateurkicker des TuS Platten will zusammen mit seinen Eltern seinen 35. Geburtstag feiern. Noch einmal die Familie sehen, bevor sich die Lage in seinem Heimatland verschärft. Es war ein schöner Plan des Familienvaters, doch er endete in einem Alptraum. Wenige Tage später treffen die ersten russischen Raketen die Ukraine, Shuklin flieht mit seiner Frau und seinen Kindern Richtung Polen, doch dann der Schock: Er selbst darf das Land nicht mehr verlassen, soll bleiben und kämpfen. Jetzt sitzt Dmytro Shuklin wie Tausende andere junge Ukrainer ungewollt fest – seine Teamkollegen in Deutschland machen sich riesige Sorgen.
Der Krieg trifft Shuklins Familie nahezu unvorbereitet. Aus der geplanten Geburtstagsfeier entwickelt sich eine Tragödie. Als die ersten Raketen auf die Ukraine niedergehen, macht sich Dmytro gemeinsam mit seiner deutschen Frau und seinen Kindern auf zur Grenze Richtung Polen. Doch die Grenzposten weigern sich den Familienvater durchzulassen. Männer mit einem ukrainischen Pass dürfen ihr Land nicht mehr verlassen – sie werden für die Armee gebraucht. An diesem tragischen Tag wird die Familie getrennt. Für Dmytro Shuklin und seine Frau ist nichts mehr wie es war.
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"Dima" wie er von seinen Fußball-Kollegen genannt wird, wohnt seit neun Jahren in Deutschland, hat eine unbefristete Niederlassungserlaubnis, wie einer seiner Teamkollegen erzählt. Er lebt mit seiner Frau und den beiden Kindern in Wittlich. "Er ist ein aktives und engagiertes Mitglied in unserer Mannschaft", so Ingo Herges. "Dima hat alles hier, was es für ein gutes Leben braucht."
Ein Leben, das für ihn jetzt so weit weg scheint. Eine Unding, findet sein Verein die TuS Platten und setzt sich aktiv für Dima ein. In der Hoffnung Dima bei seiner Rückkehr helfen zu können, richtet der Verein sich mit einem offenen Brief an Bundes-, Landes- und Kommunalpolitikerinnen. So schwer seine aktuelle Lage ist, Dima ist offenbar vor allem auch eins: dankbar. "Wenn wir einmal täglich über WhatsApp in Kontakt stehen und ich nachfrage, ob es ihm gut geht, sagt er mir immer seinen großen Dank und großen Respekt an alle in Deutschland, die versuchen ihm zu helfen", so Herges.
Shuklins Ehefrau und seine Kinder sind mittlerweile wieder gut in Deutschland angekommen. Doch ihr Papa muss weiter in der Ukraine bleiben. Wie lange, das weiß derzeit niemand. Immerhin: Es geht ihm offenbar den Umständen entsprechend gut, er hält regelmäßig Kontakt zu seinen Teamkameraden. Man kann der Familie nur von Herzen wünschen, dass das auch so bleibt. (lgr)
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