Die Suche nach dem Geist der Olympischen Spiele
Die Welt
Tokio erlebt olympische Wettbewerbe, die wegen der Corona-Pandemie auf den Kern reduziert sind. Es ist nicht nur ein Wagnis, sondern auch eine Chance für den olympischen Geist. Auch ohne Zuschauer wird es wieder diese besonderen Momente geben.
Jia Liu streicht ihrer jungen Gegnerin Hend Zaza anerkennend über den Rücken und nickt mit einem Ausdruck von Bewunderung. 27 Jahre liegen zwischen ihnen. Die Österreicherin mit chinesischen Vorfahren und die Syrerin tauschen ein paar kurze Worte aus, dann zückt Zaza ihr Handy, die zwei rücken näher zusammen und lächeln in die Kamera – ein Moment, den sich das Mädchen mit den zum Zopf gebundenen langen schwarzen Haaren hart erkämpft hat. Sie ist zwölf Jahre alt. Eine knappe Stunde zuvor betrat Zaza in unauffälligem grauem T-Shirt und schwarzer Hose die olympische Tischtennis-Arena in Tokio. Das Großereignis hatte gerade erst begonnen, die Eröffnungsfeier war keine 24 Stunden her, Zaza dort als Fahnenträgerin für Syrien eingelaufen. Als sie nun an diesem Samstagmorgen, 9.50 Uhr, an die Platte trat, schrieb sie Geschichte: Mit zwölf Jahren und 204 Tagen ist sie die jüngste Athletin der Spiele von Tokio.More Related News